GegenStandpunkt |
Heft: 3-2008, Seite: 76, Umfang: 7 Seiten, Chronik (17), Kurztitel: Die Zeit zum Kaukasuskonflikt
Auf Seite 1 der Zeit vom 14.8.08 belehrt uns der Herausgeber, Josef Joffe, dass „Kriege wie der in Georgien“ „gut fürs (Zeitungs-)Geschäft“ sind, denn in unruhigen Zeiten „wächst die Neugier und mit ihr die Nachfrage nach Erklärung, Einordnung und Deutung. Aber ansonsten geht das Geschäft nicht so gut“, da es von „der nicht so schönen Medienwelt“ des Internet bedroht ist, das wie die Huffington Post (HP) dabei ist, „den Markt des öffentlichen geistigen Lebens umzustülpen“. Sie dringt nämlich mit ihren wenigen Journalisten und den vielen Promi-Freunden der Millionärsgattin Huffington in die „kostenlose Aufmerksamkeits-Ökonomie ein“. Während der „normale Verleger“ „seine Autoren, Redakteure und Korrektoren entlohnt“, unterhalten die Internetkonkurrenten weder „Korrespondenten, noch Austräger“, die dem aufklärungsbedürftigen Kunden das Blatt in den Briefkasten stecken und mit jedem Euro, den sie verdienen, für Qualitätsjournalismus bürgen. Diese Konkurrenz macht jede seriöse Pressearbeit kaputt.
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