GegenStandpunkt |
Heft: 4-2007, Seite: 24, Umfang: 2 Seiten, Chronik (5), Kurztitel: Agenda 2010 für Frankreich
Das ‚Handelsblatt‘ wirft seinen Blick wieder mal ins französische Nachbarland. Für gewöhnlich erfährt man dabei etwas über EADS, den französischen Strommarkt, die Schwierigkeiten von Siemens und anderes, was vom deutschen Standpunkt aus wichtig und wissenswert ist. Diesmal ist die Abteilung ‚Soziales‘ dran, und auch da wird man auf Anhieb mit dem Wesentlichen vertraut gemacht: „Frankreich trägt schwer an seiner defizitären Sozialversicherung, an seinem starren Arbeitsrecht und an seiner schwerfälligen Sozialbürokratie“. Es gibt eben Leute, die sehen, egal wo sie hinschauen, einfach immer nur dasselbe, weswegen sie genau genommen in Frankreich auch gar nichts mehr in Augenschein zu nehmen brauchen. Es reicht für sie vollkommen, dass der Präsident dieses Landes bei der kritischen Prüfung seines Staatsbudgets die Kosten für untragbar befindet, mit denen der Unterhalt von Minderbemittelten zu Buche schlägt – schon ist ihnen klar, wie unbedingt recht der Mann mit allem hat, und man erfährt, wie es um die ‚soziale Frage‘ in Frankreich bestellt ist: Ein einziger Skandal ist das soziale Elend dort, weil die staatlichen Kassen, mit denen es betreut wird, „defizitär“ sind.
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