Quelle: Archiv MG - BRD WIRTSCHAFTSPOLITIK SACHVERSTAENDIGE - Von Ratschlägen für Ausbeutung
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Wochenschau
SACHVERSTÄNDIGENGUTACHTEN DER "4 WEISEN"
Was hat er denn nun vorgeschlagen, der "Sachverständigenrat zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung", daß man ihn
in der Öffentlichkeit dafür lobt, allen Beteiligten - FDP, SPD,
Finanzminister, ganz besonders aber den Gewerkschaften - "goldene
Brücken gebaut" (WR) zu haben?
Nun, er hat die von Teilen der SPD und vom DGB geforderte
"beschäftigungspolitische Komponente" beim staatlichen "Sparen"
aufgegriffen und klargestellt, unter welchen Bedingungen so etwas
für die Volkswirtschaft von Nutzen sein könnte. 1. müssen sich
die Gewerkschaften verpflichten, für die nächsten Jahre einem
deutlichen Reallohnabbau zuzustimmen; 2. müssen die Maßnahmen zur
"Haushaltssanierung" mittels drastischer Eingriffe in die
"Sozialleistungen" konsequent fortgesetzt werden; 3. wenn also
sichergestellt ist, daß sich die Arbeitnehmer als Idioten des na-
tionalen Wachstumsprogramms einspannen lassen, dann könnte ihnen
der Staat mit einem 7 Milliarden-Programm "entgegenkommen". Daß
dieses Programm in nichts anderem bestehen soll als der Beförde-
rung unternehmerischer Investitionen (Steuerermäßigungen, Ab-
schreibungserleichterungen, staatlichen Aufträgen etc.), die ja
bekanntlich weniger zum Abbau der Arbeitslosigkeit als zu deren
Anschwellen beitragen ("Rationalsierungswelle" wie noch nie),
wird nicht verschwiegen - der "Rat" rechnet mit 1,65 Mio Arbeits-
losen im Jahresdurchschnitt '82. Aber das liegt ja bekanntlich an
den "überhöhten Lohnkosten", nicht wahr? Also...
Man kann dem Gutachten also dankbar sein für eine Aufklärung in
Sachen "Sparprogramm": wenn fleißig am Arbeitsmann gespart wird,
dann steht einer Finanzierung des Kapitalförderungsprogramms via
Erhöhung des Kreditvolumens nichts im Wege!
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