Quelle: Archiv MG - BRD WIRTSCHAFTSPOLITIK SACHVERSTAENDIGE - Von Ratschlägen für Ausbeutung


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       20 Jahre Lohnbegutachtung durch den Sachverständigenrat:
       

DEUTSCHE WIRTSCHAFT IM WANDEL

"Warum die Löhne überhaupt erhöhen? In der Tat gibt es keinen zwingenden Grund, dies zu tun." 1964/65: "...dürfen die Normallöhne... nicht stärker erhöht werden, als sich... das Produktionsergebnis je Stunde erhöht." 1965/66: "...wahrscheinlich Tariflohnerhöhungen... eine ernste Gerfährdung der Geldwertstabilität." 1966/67: "...Konflikt zwischen hohem Beschäftigungsstand und Preisnive- austabilität. Er scheint vor allem darin zu liegen, daß die Ar- beitnehmerorganisationen... eine marktwidrige Erhöhung der Lohn- quote anstreben." "...Niveau der Lohnsätze muß sich in einer Marktwirtschaft im Prinzip nach der Produktivität der zusätzlichen Arbeitsplätze richten, die weniger produktiv sind." "Auf längere Sicht brauchen die Arbeitnehmer einen hohen Beschäf- tigungsstand nicht mit einer niedrigeren Lohnquote zu 'bezahlen'." 1968/69 "Aus dem Dilemma zwischen Marktkonformität und Kostenniveauneu- tralität gäbe es den Ausweg,... einen Teil der Lohnerhöhungen für 1969 vermögenswirksam anzulegen." 1969/70: "... wäre vielmehr eine Strategie angemessen,... die Verteilungs- proportionen... wenigstens für die kritische Phase annähernd zu stabilisieren." 1970/71: "...Verteilungspolitische Forderungen, die daraus resultieren, müssen den Steuergesetzgeber treffen, nicht den Markt, der solche Probleme nicht löst." 1971/72: "Kostenniveauneutral... ist die Lohnpolitik, wenn.. Löhne nicht stärker steigen... als... Zunahme des gesamtwirtschaftlichen Pro- duktionsergebnisses... Anstieg des Preisniveaus..." 1973/74: "Es führt kein Weg an der Einsicht vorbei, daß über den Ausgang der Stabilitätspolitik im Jahre 1974 die Lohnpolitik entschei- det." "In diesem Fall bräuchte wegen einer vergleichsweise höheren Be- schäftigung und verminderten Preissteigerungen an der Summe der Reallöhne keineswegs das verloren zu gehen, was beim nominalen Lohnsatz - vergleicht man mit dem Ergebnis einer aggressiven Ta- rifpolitik - eingebüßt wurde." 1974/75: "...schlagen wir vor, folgende 6 Punkte der Tarifpolitik 1975 für außer Streit zu erklären: ...nicht die Einkommensverteilung wei- ter zugunsten der beschäftigten Arbeitnehmer zu verändern..." 1975/76: "...es wird bei den Lohnverhandlungen auf Ergebnisse ankommen,... die Vertrauen schaffen, daß neue Investitionen wieder lohnend er- scheinen,... der Lohnkostendruck bald gemildert wird und sich auch später in Grenzen hält." 1976/77: "Gesamtwirtschaftlich ist entscheidend, daß sich das Vertrauen in die Lohnpolitik weiter festigen kann." 1977/78: "Warum die Löhne überhaupt erhöhen? In der Tat gibt es keinen zwingenden Grund, dies zu tun." 1978/79: "In den Jahren seit der Rezession von 1975 ist die Gewöhnung an niedrigere Lohnsteigerungsraten gelungen." 1982/83: "Grundlinie der Lohnpolitik sollte sein, zu Vereinbarungen zu kommen, bei denen die Reallohnentwicklung hinter der Produktivi- tätssteigerung zurückbleibt, solange die Arbeitslosigkeit hoch ist." 1983/84: "Den Tarifparteien sind in der nächsten Lohnrunde schwierige Auf- gaben gestellt... Es ist eine Antwort auf die Frage zu finden, wie die Lohnpolitik helfen kann, die Beschäftigungsprobleme zu vermindern." 1984/85: "Zurückhaltung ist von der Lohnpolitik auch im kommenden Jahr gefordert, wenn weiterhin Spielraum für eine Entlastung bei den Kosten gegeben werden soll und die Preissteigerungen gering blei- ben sollen. So könnte mehr an Investitionen, an Produktion und Beschäftigung rentabel werden oder rentabel bleiben." zurück