Quelle: Archiv MG - BRD SOZIALPOLITIK FAMILIE/FRAU - Fröhliches im Intimbereich
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DIE QUOTIERUNGSFORDERUNG
* spricht sich dagegen aus, daß Frauen nur in den u n t e r e n
R ä n g e n der Berufshierarchie anzutreffen sind. Die miesen
Jobs, auf denen Frauen in der Regel landen, taugen nicht zur
Bestreitung eines einigermaßen anständigen Lebensunterhalts.
Spricht das g e g e n d i e m i e s e n J o b s - oder f ü r
e i n e a n d e r e V e r t e i l u n g der Berufe auf die
Geschlechter? Quotierung verlangt das zweite, ist also gar keine
Kritik der üblen Arbeits- und Lebensbedingungen, die solche
Arbeitsplätze mit sich bringen. Ganz im Gegenteil: Wer
g l e i c h e Repräsentanz des weiblichen Geschlechts in den
beruflichen Positionen fordert, der hat - beabsichtigt oder nicht
-, damit den Frauen die Hälfte aller Jobs an den Hals gewünscht,
die er selbst für unerträglich erklärt hatte.
* will einen Geschlechterproporz in den o b e r e n R ä n g e n
der Berufshierarchie, in denen die wirtschaftlichen und
politischen Entscheidungen fallen. Der Skandal soll sein, daß
z u w e n i g F r a u e n ganz oben mitmischen dürfen. Was
ist so gut daran, wenn Klöckner seine Leichtlohngruppen oder
Entlassungsschreiben durch eine Personal c h e f i n an die
Arbeitnehmer/-Innen übermitteln läßt? Geht der §218 in Ordnung,
nur weil eine Ministerin Lehr das Kommando führt? Was gewinnt
denn die professorale Lehrmeinung, Klöckners Umweltdreck komme
vom gestörten Verhältnis Mensch und Natur, wenn sie von einer
Professorin vertreten wird?
Daß sich mit der weiblichen Besetzung der Ämter auch die
Amtsausführung ändern würde, ist mit Sicherheit nicht wahr.
Maggie Thatcher, Rita Süßmuth etc. belegen das Gegenteil.
Maßgebliche Entscheidungen werden v o n Frauen getroffen, und
das ist eben noch lange nicht das Gleiche, wie Entscheidungen
f ü r Frauen zu treffen.
Von der politischen Gesinnung des jeweiligen Amtsbewerbers will
die Quotierungsforderung ja ohnehin nichts wissen. Wollte man
seine Parteinahme für einen bestimmten Bewerber d a v o n
abhängig machen, wäre dessen Geschlecht ja auch egal.
* tut so, als wären Hilfsarbeiterjobs, der Sessel des
Personalchefs und ein öffentliches Amt das G l e i c h e - eine
schöne Möglichkeit nämlich den Beweis anzutreten, daß Frauen für
alle von Staat und Kapital erlassenen Aufgaben genauso tauglich
sind wie die Männer. Beim Machen wie beim Mitmachen. Darin sehen
Frauenbewegte die Anerkennung ihres G e s c h l e c h t s.
Ausgerechnet die D i e n s t b a r k e i t gegenüber allen
herrschenden Anforderungen soll ein ganzes Geschlecht adeln. Das
entschädigt lässig für alle fortbestehenden Ungemütlichkeiten der
Berufshierarchie. Jede Sekretärin soll mit Stolz erfüllt sein,
weil es a u c h Professorinnen gibt, die ihr sagen, wo es
langgeht.
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