Quelle: Archiv MG - BRD OPPOSITION GRUENE - Alternative - wovon und wozu
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"Als Friedensforscher meine ich: Der Druck auf die DDR muß auf allen Ebenen verstärkt werden." (Mechtersheimer, MdB für Die Grü- nen, in "Bild", 19.8.) Bundesgroßdeutscher Ehrgeiz ist den Grünen sympathisch genug, um auch darauf ihr alternatives Süppchen zu kochen. Einerseits hal- ten sie es mit Renegat Otto Schily für ein schlagendes Argument für i h r e Politik, die Debatte um die Wiedervereinigung "jetzt" abzulehnen, weil "man das erst am Ende eines Reformpro- zesses in der DDR ansprechen" könne. (Ein wahrlich harter Vorwurf an die C-Parteien, sie würden das großdeutsche Ziel ihrer Politik v o r z e i t i g a n s p r e c h e n.) Gleichzeitig sinniert man in ihren Reihen eifrig über dieses Ende: "Die Grünen müssen für ein grünes neu vereinigtes Deutschland ar- beiten. ... Wenn die Rechten das neue Deutschland aufbauen, wird es ein altes Deutschland. Dann wird es kein Land des neuen Den- kens. Deshalb muß es auch Aufgabe der Rot/Grünen sein, die deutsch/deutsche Integration voranzutreiben." (Mechtersheimer, "Bild" 25.9.) Diese Grün-Alternativen sind sich wirklich für gar nichts mehr zu schade. Den nackten imperialistischen Anspruch bundesdeutscher Politik auf die DDR verwandeln sie in ein Ideal, das da auf dem Spiel stehe; deswegen müßten sich die Grünen dieser Politik an- nehmen. Je unverhohlener die deutsche Politik M a c h t- ansprüche geltend macht, desto eindeutiger kehren die Grünen die I d e a l e heraus und votieren dann in d e r e n Namen für dieselbe Politik. Nach dem Motto: Man darf den Nationalismus nicht den Rechten überlassen, also klauen wir denen die nationalistische Meinungsführerschaft! suchen die Grünen nach neuen Inhalten und finden sie - Deutschland eben, nicht wieder-, sondern neuvereint. Mit Mut zur Zukunft tilgen sie aus ihren Rei- hen die letzten Kritiker des bundesdeutschen Revanchismus und reihen sich ein in die Deutschlandpolitik der Republik. zurück