Quelle: Archiv MG - BRD OPPOSITION FRIEDENSBEWEGUNG - Von Waffen und Moral


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GROSSDEMO WÄHREND REAGAN-BESUCH

Starnberg (fpk) - Der Besuch des amerikanischen Präsidenten in der Bundesrepublik rückt näher. Gemeinsam mit den übrigen Staats- chefs der westlichen Industrienationen trifft er sich anfang Mai zum großen "Weltwirtschaftsgipfel" in Bonn. Dieser Präsident, der sich rühmt, durch eine Politik der Stärke Amerikas Weltmachtstellung zurückzugewinnen, will sich in Bonn als der große Staatsmann des Friedens und der Verständigung be- weisen. Der Beginn neuer Abrüstungsgespräche in Genf scheint vor- dergründig als ein tragfähiger Beweis dieser Politik. Die Regie- rung der Bundesrepublik hat sich bisher als ein willfähriger und unkritischer Partner bestätigt, der den amerikanischen Präsiden- ten in seiner Politik bereitwillig unterstützt und bekräftigt. Der Eckpfeiler dieser trügerischen "Friedenspolitik" ist eine konventionelle, chemische und atomare Aufrüstung, die in der Ge- schichte der Menschheit ihresgleichen sucht. Der Aufwachs des Kriegspotentials kennt keine Grenzen und macht selbst vor der mi- litärischen Nutzung des Weltraums keinen Halt. Die grenzenlose Anhäufung des Militärpotentials folgt einer kla- ren politischen Zielsetzung: durch Überlegenheit mit militäri- schen und politischen Pressionen eigene Interessen wahren zu kön- nen. Präsident Reagan nähert sich damit in seiner Außenpolitik einem Verhalten, das sich dem der Sowjetunion kontinuierlich an- nähert. Grenada und Nicaragua sind eindrucksvolle Markenzeichen dieser Politik. Die Friedensbewegung ist gefordert, einer solchen, den Frieden gefährdenden Politik, entgegenzuwirken. Was liegt näher, als in Bonn am 4. Mai durch eine Großueranstaltung mit demonstrativem und argumentativem Protest die Stärke einer wahren Friedenspoli- tik aufzuzeigen! Was liegt näher, als in Heilbronn am 5. Mai die Unsinnigkeit einer Atomrüstung deutlich zu machen, die in einer Krise die Kriegsgefahr wesentlich erhöht und die eigene Bevölke- rung gefährdet! Die Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen (BUF) und Grüne haben sich entschieden, neben einem Tribunal am 4. Mai, eine Großdemonstration gegen den Gipfel durchzuführen. Die gemein- schaftliche Kraft aller Friedensbewegten ist notwendig, um in ge- waltfreier Demonstration eine überzeugende Friedenspolitik ein- drucksvoll zu manifestieren. (friedenspolitischer kurier, 7.3.85) zurück