Quelle: Archiv MG - BRD MEDIEN TV - Was das Volk aufregt
zurück Bremen aktuellSTADTSCHNACK-MODERATIN ABGESETZT
Buten und Binnen-Chef Lesche hat Christiane Meyer zum Nachrich- tenverlesen abkommandiert. Irgendwie muß sie das mit der freien Meinung und Presse, die hüben so grundsätzlich von drüben unter- scheiden soll, in den falschen Hals gekriegt haben. Jedenfalls ist sie dem Biermann, gestern Freiheitsheld aus der DDR, nicht ordentlich übers Maul gefahren, als der im Fernsehen Kohls Ver- gleiche der DDR mit einem KZ schlimmer als sämtliche Verbrechen der RAF fand. Die Feindhetze des Chefs der zweitstärksten Armee des Westens mit RAF-Verbrechen zu vergleichen, ist verboten. Das weiß ein Chef-Redakteur sofort. Zurückweisen müssen freie Journa- listen so was, nicht etwa debattieren. "Wenn Studio-Gäste derartige Behauptungen aufstellen, müssen wir eingreifen. Dazu gibt es höchstrichterliche Urteile." Die regeln, wie es das Grundgesetz will, "das Nähere" der hehren Meinungsfreiheit. Und einem guten Journalisten ist das nicht bloß Pflicht, sondern Berufung und in Fleisch und Blut übergegangene Fähigkeit. "Unabhängig von den presserechtlichen Überlegungen wirft Lesche seiner Kollegin Meyer auch journalistische Fehlleistungen vor: 'Herr Biermann kann bei uns sagen, was er will. Von einer Modera- torin erwarte ich aber, daß sie bei einer derartigen Provokation sofort aufwacht und mit einer distanzierenden Rückfrage reagiert, statt nach einem Blick auf den Notizblock die nächste Frage vor- zulesen." (taz 9.1.) Nun soll sie erst mal nur noch Nachrichten vorlesen, die eine verantwortliche Redaktion vorher zensiert, nein, mit "journalistischer Distanz" bearbeitet hat. Z.B. solche: Zur Äuße- rung von Bundeskanzler Kohl, die DDR halte "deutsche Landsleute" in "Konzentrationslagern" erklärten seine Bremer Parteifreunde Neumann und Metz, der Vergleich sei "sogar maßvoll". Vergleiche ziehen darf im freien Fernsehen jeder; freie Journalisten wissen, wer. zurück