Quelle: Archiv MG - BRD MEDIEN PRESSE - Von der westlichen Presse
zurück Sensationsfund oder Fälschung?HITLERS POLITISCHES VERMÄCHTNIS
Hat Hitler über seinen Tod hinaus an die Vollendung seines Le- benswerks gedacht: Hat er in Sorge um Deutschlands Größe seinen Amts- und Rechtsnachfolgern Hinweise gegeben, wie über die vor- läufige Niederlage hinaus der Endsieg im Auge zu behalten sei? War er gar des Glaubens, durch sein Werk die Voraussetzungen für wahre Demokratie auch in Deutschland geschaffen zu haben, so daß er das Wohl der Nation in den Händen der von ihm so verachteten "egoistischen" und "materialistischen" demokratischen Politiker und ihrer Organisationen und Verbände bestens aufgehoben sah - nach ihrer und des Volkes Läuterung durch den Nationalsozialis- mus? Ein "Testament des Führers", das der MSZ zugespielt wurde, legt solche Vermutungen nahe. Wir veröffentlichen Auszüge aus der heißen Quelle und hoffen, daß unsere eigenen Bemühungen, die Echtheit des Fundes zu überprüfen, durch die Beteiligung einer qualifizierten Leserschaft bereichert wird: "Eigentlich habe ich meine positive Vorstellung, wie ein Staat wohl sein sollte... in der Gefangenschaft gebildet. Und jene Par- allelität zwischen dem sozialistischen Prinzip der Solidarität... und dem im Kriege erlebten Prinzip der Kameradschaft hat da ein ein übriges getan... Und als ich dann nach der Gefangenschaft nach Hause kam und sah, was alles an entsetzlichen Dingen da war und was ja änderbar war, man konnte doch etwas dagegen tun, da fand ich mich wie viele meiner Altersgenossen herausgefordert, daran mitzuwirken..." (1) "Die befreiende Erfahrung von echter sympathischer Solidarität innerhalb kämpfender Verbände, in der Bewohnerschaft zerbombter Städte, innerhalb mancher Gefangenen- und Flüchtlingslager bedeu- tet in der Erinnerung vieler einen kostbaren Lebenshöhepunkt. Im Nachhinein erscheint es zahlreichen Kriegsteilnehmern, als hätten sie niemals so menschlich gefühlt wie damals." (2) "Die stärkste Waffe der Besiegten ist und bleibt die Geduld. Die stärkste Waffe ist ein zuverlässiger Glaube an die Heimat und an das eigene Volk... Im Mittelstandt erkenne ich das stärkste Boll- werk gegen den verderblichen Geist des Kollektivismus und der Vermassung... Ich möchte ein sehr herzliches Wort des Dankes da- für sagen, daß die deutsche Arbeiterschaft auch in den Tagen der Not eine solche politische Reife gezeigt und eine so klare und entschiedene Ablehnung gegenüber allen Verlockungsversuchen , des Ostens bewiesen hat..." (3) " Wir müssen zur Spitze vorstoßen. Deshalb bekennen wir uns zu einer verantwortungsbewußten Leistungselite: Jede Gemeinschaft kann auf Dauer nur so leistungsfähig sein wie die Menschen, aus denen sie besteht... Wir wünschen uns wieder ein Verständnis der Arbeit, das der Tradition europäischer Geistesgeschichte ent- spricht: Arbeit ist nicht nur Broterwerb..." (4) "Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit und heute lehrt: Arbeit für alle ist eine für jeden Arbeitnehmer wie für den Staat und die Gesellschaft wichtige Forderung, Arbeit ist mehr als die Si- cherung des Lebensunterhalts. Länger oder gar dauernd Arbeitslose haben keine Perspektive mehr. Für sie verliert das Leben seinen Sinn. Die Folge kann sein, daß die Betroffenen am... Staat zwei- feln und anfällig werden für die Ideen von Demagogen..." (5) "Wer sich heute an der Finanzierung von Beschäftigungsprogrammen vorbeimogelt, der muß morgen weitere Krisenkosten finanzieren. Ich weise darauf hin, daß 100000 Arbeitslose jährlich zwei Milli- arden an Unterstützung sowie Steuer- und Beitragsausfälle ko- sten..." (6) "Da klagen beispielsweise Ärzte darüber, daß sich die Arbeitneh- mer zu schnell krankschreiben ließen und die Arbeitgeber tuten in eben dieses Horn auch. Nur: der Arbeitnehmer ist zur Selbstdia- gnose nicht fähig. Wäre er dies, dann bräuchten wir den haar- sträubend teuren und auch zeitaufwendigen Gang zum Hausarzt nicht... Man müßte die allzu willfährigen Ärzte an den Folgen ihres schändlichen Treibens angemessen beteiligen." (7) "In einem sozialen Ausleseprozeß wurden alle Vorfahren, die zu egoistisch, eigenbrötlerisch und starrsinnig waren, mit schärf- sten Mitteln ausgestoßen. Das Erbgut des Menschen wurde deswegen immer sozialer. Die sozialen Eigenschaften wurden 'heraus- gemendelt'. Also ist der Mensch ein soziales Wesen in höchstem Maße." (8). "Weil der Politiker sich in der breitesten Öffentlichkeit durch- setzen muß, ist eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgrei- che Tätigkeit die Beherrschung der freien Rede in sachlichem Ernst, aber auch mit beißender Ironie. Im politischen Erfolg ent- scheidet die Fähigkeit der plausiblen, hinreißenden Demonstration durch Wort und Geste. Nicht der Parteipolitiker mit egoistischen Motiven und bloßer Rhetorik sollte der politische Idealtyp sein, sondern die weltoffene, geistig überlegene und sittlich geläu- terte Persönlichkeit. Solche Politiker haben allein gelernt sich selbst zu beherrschen, und haben damit den Befähigungsnachweis erbracht, über andere zu herrschen. Den Weg vom politischen Men- schen zum wirklichen Staatsmann werden daher nur jene Persönlich- keiten gehen können, die innerlich gefestigt, im Wesen ausgegli- chen und harmonisch sind, weltoffenen Sinn besitzen, eine feine Einfühlungsgabe mit entschlossener Durchsetzungsfähigkeit verbin- den." (9) "Die Aufgabe Deutschlands, die historische Aufgabe Deutschlands in dieser gefahrvollen Periode Europas, ja der Menschheit, ist ganz klar. Es muß helfen, den Damm zu bauen, es muß alles, was in seinen Kräften steht, tun, damit dieser Damm durch nichts gebro- chen werden kann. Diese seine Aufgabe hat Deutschland erkannt. Es kennt den russischen Kommunismus, es weiß, was es bedeutet, rus- sicher Satellitenstaat zu sein, es weiß, daß es gilt, die abend- ländische, auf christlicher Grundlage gewachsene Kultur zu ret- ten." (10) Kurz vor Redaktionsschluß ------------------------- erreicht uns die Meldung unseres Materialprüfungsausschusses, daß die Fälschung absolut echt ist. Das Werk ist ein Vermächtnis an namhafte Extremisten im öffentlichen Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Wort ist abgeschrieben von demokratischen Po- litikern, Wissenschaftlern und Publizisten, die ganz offensicht- lich zum Zwecke der Gegenwartsbewältigung den Gedanken der, demo- kratischen Herrschaft durch Mißbrauch der Autorität und der Ideen des Führers salonfähig machen wollen. Die vom Fälscher benutzten Quellen sind jedermann leicht zugänglich in Vorlesungen, Fernseh- auftritten und Zeitschriften; sie sind in den meisten Buchhand- lungen erhältlich: 1) Ex-Bundeskanzler und Berater Helmut Schmidt 2) Horst-Eberhard Richter, Psychologe 3) und 10) Alt-Bun- deskanzler Konrad Adenauer 6) Bundeskanzler Helmut Kohl, Regie- rungserklärung 5) Mai-Aufruf des DGB 1983 6) Alois Pfeiffer, Ge- werkschaftsführer 7) Der Gewerkschafter 7/81 8) Professor Walter Bühl, Soziologe der Universität München 9) Professor W. Arnold, Universität Würzburg zurück