Quelle: Archiv MG - BRD MEDIEN BILD - Nationale Herzensbildung
zurückPATRIOTEN SIND IDIOTEN
Zur Illustration ihrer Nationalismuspredigt läßt die BamS einige Jungbürger auftreten denen sie folgende Sprüche in den Mund legt: Sandra Diekmann, Schülerin: "Unsere Vergangenheit verdient mit Sicherheit keinen Stolz. Unser Land hat keine Werte." Die junge Dame, deren eigene Vergangenheit gerade bis 1968 reicht, fühlt sich so sehr als Deutsche, daß sie sich gleich die Untaten sämtlicher deutscher Herrscher und deren Untertanen an den Hut steckt. Weiß der Teufel, an welchen Gaunereien sie sich stört - von Deutschland hat sie eine so hohe Meinung, daß die Politik davor versagt. Von Kanzler Kohl hat sie gelernt, daß es gehörig auf "Werte" ankommt, jenen Dingen, die so hoch und heilig sind, daß man nicht fragen darf, was man davon hat. Die Angebote der Wende-Mannschaft von "sauberer Führung" bis "Frieden in Freiheit" genügen ihr nicht. Sie sucht noch gediege- nere Werte, damit ihr die Identifikation mit Deutschland gelingt. Die BamS zählt Sandra zu den 32% der Deutschen ohne National- stolz. Ein astreiner Nationalismus genügt ihr nicht, wenn er nicht umstandslos Hurra schreit. Zufrieden ist sie dagegen mit Markus Kleeschulte, Schlosserlehrling. "Ich lebe in einem freien Land - Grund genug, stolz zu sein." Er hat den Dreh heraus: Am besten man "begründet" seinen Natio- nalstolz mit den offiziellen Ehrentiteln, die sich die BRD gege- ben hat. Da kann, nichts schiefgehen. "Frei" ist schließlich so etwas wie ein Vorname für Deutschland und steht ja auch schon im Grundgesetz. Darunter braucht man sich nicht einmal etwas vorzu- stellen. Den gleichen Trick kann man auch noch mit "demokratisch", "sozial", "rechtsstaatlich" usw. anwenden. Wolfram Bögner, Jurastudent: "Natürlich bin ich stolz darauf, Deutscher zu sein. Es gab doch nicht nur den II. Weltkrieg." Auch hier gediegene, unwiderlegbare, nationale Dummheit: Er sor- tiert die Geschichte nach den Maßstäben der Politik und die hat ihre Ziele oft genug erreicht (für die "kleinen Leute" gibt es zwischen gewonnenen und verlorenen Kriegen keinen Unterschied!). So einen verlorenen Krieg kann sein Nationalstolz schon wegstec- ken beim nächsten Mal klappt's bestimmt. Daniela Franke. Kosmetikerin: "Als Bettewäsche wäre die deutsche Flagge ein toller Gag. Darunter würde ich Schlafen." Daniela soll uns mitteilen, daß es noch viele ungenutzte Möglich- keiten gibt, den Nationallappen im Alltag unterzubringen, darun- ter zu schlafen oder was. Solch vertrauter Umgang mit den Staats- symbolen macht der Fanatismus vollends zum Gefühl und läßt ohne einen Gedanken das Herz höher schlagen bei dem Wort Deutschland. Wir schlagen Daniela vor, den Fummel mal als Rotzfahne zu testen. Zum Schluß noch ein hübschen Fräulein mit dem passenden Namen Pa- tricia. Sie möchte sich einen Badeanzug kaufen und kommt der Wahrheit ziemlich nahe: "Patricia: 'Ich geh' mit Schwarz-Rot-Gold auch baden" Stimmt Patricia, du mußt nur aufpassen, daß Du mit Schwarz-Rot- Gold nicht untergehst! zurück