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       Wiedermal ein Bremer Solidaritätspreis:
       

EIN STÜCK NORDHALBKUGEL EHRT SEINE OPFER IM SÜDEN!

Bremen hat zum 2. Mal seinen Solidaritätspreis verliehen. "Mit ihm soll der Einsatz von Personen und Gruppen zur Überwin- dung der Ungerechtigkeit im Nord-Süd-Verhältnis und der Folgen von Kolonialismus und Rassismus gewürdigt werden." In diesem Jahr wurde ein christliches Komitee in El Salvador mit dem Preis beglückt, das sich "seit 2 Jahrzehnten (!) um die Opfer des Bürgerkrieges kümmert." (Weser-Kurier) Seit 2 Jahrzehnten sorgt in El Salvador ein Bürgerkrieg für "menschenverachtende Zustände" (Wedemeier), den es ohne die In- teressen der NATO-Staaten, zu denen sich der Bürgermeister und seine SPD ja wohl auch positiv bekennen, gar nicht gäbe. Da wird El Salvador als Aufmarschgebiet für die antisandinistischen Contras in Nicaragua benutzt, die inzwischen das nicaraguanische Volksversorgungsprogramm endgültig kaputt und Nicaragua damit reif für die Demokratie geschossen haben; die für die Volksernäh- rung notwendigen Flächen El Salvadors werden als Kaffeeplantagen für den Weltmarkt eingerichtet, und "unsere amerikanischen Freunde" lassen ihren Statthalter diese Idylle mit gutausgestat- teten Todesschwadronen gegen jede oppositionelle Bewegung si- chern. Die dabei massenhaft anfallenden Opfer sind dann das Mate- rial für die imperialistischen Mitmacher aus Bremen, um sich als Moralapostel in Szene zu setzen und auf die humanistische Tour ein bißchen Zuständigkeit für den Süden anzumelden. Dazu erfindet der Bürgermeister Verantwortliche für das Elend, die niemand be- langen kann, weil es sie nicht gibt: "Das Böse", von dem El Sal- vador "erlöst" gehört z.B., und den Kolonialismus vergangener Tage. Angesichts dieser nebulösen Subjekte kann die Bremer Rü- stungsschmiede weiterhin für Waffennachschub in alle Regionen der Welt sorgen, und über den Bremer Hafen können weiterhin die pro- fitträchtigen Kaffeegeschäfte Europas abgewickelt werden. Der gute Ruf ist nicht nötig für Geschäft und politische Einmischung, aber gerade die SPD schätzt ihn besonders - wo er doch so billig zu haben ist: Lächerliche 10.000 Märker und eine häßliche Statue alle 2 Jahre kostet den Senat die Heuchelei, sich als zuständig für die Herstellung menschenfreundlicher Lebensumstände überall auf der Welt feiern zu lassen. Wie diese menschenfreundlichen Lebensumstände auszusehen haben, stellt der Bürgermeister allerdings gleich klar: "Die osteuropäischen Demokratiebewegungen seien ermutigend für die unterdrückten Völker in allen Teilen der Welt." (Weser-Ku- rier) Eine Revolution für Mehrparteiensystem, allgemeines Wahlrecht, D- Mark und am besten auch gleich für Großdeutschland, wie jüngst von den Brüdern und Schwestern drüben, die wäre der SPD überall auf der Welt recht. Das stärkt den weltweiten Einfluß der BRD, und davon kann auch die SPD nicht genug kriegen. P.S.: Ach du dicker Elefant! Ein noch preiswerterer Coup des Bremer Senats war die Idee mit dem steinernen Elefanten am Bahnhof. Da hängt man dem Kolonial- denkmal aus den 30er Jahren einfach ein Schild mit einer neuen Widmung um, daß es sich ab jetzt um ein Anti-Kolonial-Denk-Mal handelt, veranstaltet ein Namibia-Fest, läßt ein paar schwarze Politiker um den Elefanten tanzen, und schon steht man da als Gegner von Kolonialismus, Imperialismus und Rassismus und Freund aller Unterdrückten. Wo bleiben die wütenden Proteste der Tierschützer - wenn schon sonst kein Einwand kommt? zurück