Quelle: Archiv MG - BRD KIRCHE - Vom Mißbrauch des Verstandes durch den Glauben
zurück dies academicus für Oberinquisitor Prof. Kardinal RatzingerGLÜCKWUNSCH, LEHRKÖRPER!
Das ist aber auch mal wirklich eine schöne Gelegenheit, den 60. Geburtstag Deines zu höchsten kirchlichen Würden gelangten Mit- glieds zu einer Feier D e i n e r Bedeutsamkeit zu nutzen! Daß Lehrstuhl und Hl. Stuhl, daß G l a u b e und W i s s e n kei- nen G e g e n s a t z darstellen, hast Du, Lehrkörper, ja schließlich schon immer vertreten. Was liegt da also näher, als am gen Rom aufgefahrenen Chefinquisitor ihrer Hl. Kath. Kirche die Grundsätze zu beweihräuchern, denen Du Dich so glaubensfest verbunden weißt?! Und ein Vorbild ist er ja wirklich, der Herr Prof. RATZINGER: - er hat es zu erheblicher M a c h t gebracht im kirchlichen Vorschrifts- und Verbotswesen in Sachen Antimaterialismus und Un- terwerfung unter die Gebote von Gott Vater und Vater Staat - und daß Gewalt über andere keine Schande ist, sondern ihren Träger ungemein e h r t, das vertrittst Du, Lehrkörper, schließlich täglich. - die Gebote der allerheiligsten Kirche, daß der Mensch gefäl- ligst nicht auf sich zu schauen hat bei der Sorge um "sein täg- lich Brot", beim Vögeln und Kinderkriegen und überhaupt, weiß der Chef der "Glaubenskongregation", ganz wie es sich für einen Wis- senschaftler gehört, zu b e g r ü n d e n: "'Der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.' (Matthäus 4,4; vgl. Deuteronomion 8,3) So sind manche versucht, angesichts der Dringlichkeit, Brot zu tei- len, die Evangelisierung auszuklammern und auf später zu ver- schieben: zuerst das Brot, später das Wort. Es ist ein tödlicher Irrtum, die beiden zu trennen oder einander entgegenzusetzen. (Bannbulle der päpstlichen Kongregation für die Glaubenslehre ge- gen die Theologie der Befreiung, 1984) Anders denn als Begründung von "Sätzen" aus zuvor erlassenen Denkvorschriften gehen Deine "Begründungen", Wissenschaft, schließlich auch nicht, oder?! - G l a u b e n muß man an die Grundsätze, die ein RATZINGER von Heiligem u n d Lehrstuhl, Du, Regensburger Restlehrkörper, "bloß" ex cathedra verkündet. A b w e i c h l e r, Leute, die auf einem G e d a n k e n ge- gen Deine Glaubenssätze beharren, kannst Du ebenso wenig leiden wie der Oberinquisitor des Hl. Geistes. Zum r e c h t e n Ge- brauch ihres Geistes willst Du Deine Jünger ebenso anhalten wie der Mann aus Rom. Weswegen widrigenfalls b ö s e r W i l l e dingfest gemacht gehört bei Leuten, deren Gedanken wg. Abweichung verteufelt gehören. - Dogmatisch sind daher Auffassungen wider die rechte Lehre - nicht etwa der Dogmatismus Deiner Wissenschaft, die ein Beharren auf W i s s e n keinesfalls dulden will. Weswegen - I n q u i s i t i o n und E x k o m m u n i k a t i o n aus der Gemeinde der freien Wissenschaft grad wie aus der der allein- seligmachenden Kirche demjenigen gebührt, der sich an deren re- spektive Deine (Denk)g e b o t e nicht hält. Noch einmal also: Heiligmäßigen Glückwunsch, Lehrkörper! -------------------------------------------------------- Zu dem Glücksfall Deines Mitglieds RATZINGER, der in der Tat wie kein anderer geeignet ist, d i e Kardinaltugenden Deiner Wis- senschaft zu verkörpern: Lobet den/die Herren! Und: "Wer's glaubt, wird selig." (vgl. Markus; 16,16) Wer wollte sich da noch dvs längst überholten deutschen Sprich- worts erinnern, das da weiß: "Glauben ist leichter als denken." Wo doch mittlerweile jedes Kind von Dir, geehrter Lehrkörper, hö- ren und fühlen muß, daß Denken überhaupt nur als Glauben an Deine "Ansätze" und "Hypothesen" zu haben ist! D a r i n unterscheidest Du, Wissenschaft, Dich nämlich durchaus vom mächtigen Kutten- und Würdenträger: Während der, was Du gar nicht genug ehren und feierlich begehen kannst, die Vorschriften e r l ä ß t, denen sich das gläubige Volk gefälligst zu beugen hat allen voran die, sich dem segensreichen Wirken der t a t s ä c h l i c h e n staatlichen Gewalten (West) nicht zu widersetzen -, da hast Du immer nur den vergleichsweise matten Verweis zur Hand, sich wegen des selbstauferlegten wissenschaft- lichen Nichtwissenkönnens keineswegs an dem vergreifen zu dürfen, was qua Gewalt g i l t in der Welt. Ein bißl neidisch kann man da schon werden auf einen, der gleich befiehlt, wo's langzugehen hat in Sachen christlicher Schafsnatur, oder?! zurück