Quelle: Archiv MG - BRD KERNENERGIE AKW-GEGNER - Haben die AKW-Gegner recht?


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TIEFFLIEGER, AKWS UND EINE DEBATTE, AUS DER MAN SICH BESSER RAUSHALTEN SOLLTE

Rechtzeitig zum Osterfest stürzten in Bayern und Baden mal wieder ein paar Tiefflieger mehr oder weniger knapp an zwei Atommeilern vorbei. Dazu hat sich die besorgte Öffentlichkeit zwei nette Fra- gen ausgedacht: "Müssen in unserem dichtbesiedelten Land so viele Tiefflüge sein?" und: "Halten deutsche Atomkraftwerke einen abstürzenden Phantomjäger aus?" Die Antworten der verantwortlichen Politiker in Bonn standen von Anfang an fest: 1. Selbstverständlich müssen hierzulande Tiefflieger sein, ei- gentlich noch viel mehr als bisher schon. Die Bundeswehr und ihre NATO-Verbündeten müssen schließlich unter realistischen Einsatz- Bedingungen den Ernstfall üben. Und das vorgesehene Einsatzgebiet der europäischen NATO-Luftwaffe liegt nun mal hierzulande - bzw. ein bißchen weiter östlich. Aber da darf ja leider nicht geübt werden. 2. Bundesdeutsche Atomkraftwerke sind so bombensicher wie immer. Schutzhüllen haben die, aus meterdickem Beton - da kann der Laie nur staunen. Und immer, wenn eine neue "Kampflieger-Generation" angeschafft wird, lassen die Herrn in Bonn nachrechnen, ob die strahlenden Meiler noch einen Schutzmantel mehr bekommen, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines Volltreffers nur so wahrscheinlich ist wie ein Vierer im Lotto. Zwei Klarstellungen, die man sich merken sollte: ------------------------------------------------ 1. Die blöden Sonntagsreden fürs Volk - von wegen: "Unsere Bun- deswehr ist dafür da, nie eingesetzt zu werden" - sind eine Sa- che. Mit welchen Einsatzplanungen die Strategen im Bonner Vertei- digungsministeium beschäftigt sind, das ist eine ganz andere Ge- schichte. Oder warum müßten die NATO-Verbände sonst immer unter so saumäßig realistischen Bedingungen den Ernstfall üben?! 2. Soll man sich vielleicht darüber beruhigen, mit wievielen Eventual-Fällen die Atompolitiker in Bonn bei der Konstruktion von Atomanlagen rechnen müssen? Wenn sie damit angeben, wieviele Tonnen Beton sie um jedes Atomkraftwerk montieren lassen, geben sie damit doch nur eines zu Protokoll. Sie kennen die Gefährlich- keit dieser Dinger ganz genau. Sie wissen, daß gegen ihre Strah- lung kein Kraut gewachsen ist. Bei ihrer Planung wird deshalb im- mer der höchst beruhigende Maßstab angelegt, die größte aller denkbaren Katastrophen muß möglichst verhindert werden. Und aus- gerechnet das soll ein Argument für die Sicherheit bundesdeut- scher Atomkraftwerke und für Vertrauen zu den Politikern sein, die diese Anlagen in die Gegend stellen lassen?! zurück