Quelle: Archiv MG - BRD KERNENERGIE ALLGEMEIN - Von der strahlenden Gegenwart
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Die internationale Strahlenschutzkomission empfiehlt:
EIN OPTIMALES VERHÄLTNIS VON ENERGIE UND KRÜPPELN
Das sind sie, die internationalen Strahlenschützer, die so drin-
gend auch noch die AKWs in der Sowjetunion unter ihre Fuchtel
bringen wollen! Zur Kenntnis folgendes aus ICRP-Publication 22,
Recommendations of the International Commission on Radiological
Protection, Seite 15 (Übersetzung MSZ):
"Implikationen der Kommissionsvorschläge
Man kann Risikoberechnungen dadurch aussagefähiger machen, daß
man sie in Schadensschätzungen umrechnet, die in Geldwerten aus-
gedrückt werden, wobei für immaterielle Werte ein Spielraum ein-
zuräumen ist. So roh auch immer diese Schätzungen sein mögen,
liefern sie einem doch einige quantitative Anhaltspunkte, was in
den Entscheidungsprozeß als Input einzugeben ist.
Es ist bereits eine Anzahl von Berechnungen veröffentlicht wor-
den, welcher Geldwert den Schaden aufwiegt (bzw. im juristischen
Sinn: für ungültig erklärt), der möglicherweise mit der Volksge-
sundheits- oder Durchschnittsdosis von 1 man-rem (Mensch-rem)
verbunden ist. Trotz des intuitiven Charakters solcher Schätzun-
gen bewegen sich alle zwischen 10 bis 250 Dollar für 1 man-rad
(Mensch-rad). Die höheren Geldsummen hängen im allgemeinen mit
den vorsichtigen Methoden zusammen, mit welchen das Dosis-Risiko-
Verhältnis bei niedrigen Dosen und niedrigen Dosisraten festge-
setzt wurde. ...
Alle diese Berechnungen wurden unter der Annahme gewonnen, daß
die Dosen merklich unter den relevanten Grenzwerten lagen. An-
dersartige, gewöhnlich höhere Geldsummen bewirken die Reduzierung
der individuellen Dosen, die andersfalls die erlaubten Werte
überschreiten würden...
Der Nettonutzen, B, eines Produkts oder eines Verfahrens, das die
Aufnahme ionisierender Strahlung mit sich bringt, kann durch fol-
gende Gleichung ausgedrückt werden:
B = V - P - S - D,
wobei V den Bruttowert (Gesamtbetrag), P die Grundproduktionsko-
sten - einschließlich der sozialen Kosten für ein ausgewähltes
(erstklassiges) Sicherheitsniveau - und D einen Terminus dar-
stellt, der den Gesamtschaden repräsentiert, der durch die Pro-
duktion, die Verwendung und die Beseitigung (auch: Verfügung
über, Verkauf, Verwendung) des Produkts repräsentiert wird.
Gegeben sei ein besonderes Verfahren oder Produkt, das zur Auf-
nahme radioaktiver Strahlung führt. Wir können V und P konstant
setzen, wenn wir uns für eine Kombination von S + D mit dem Ziel
der Nutzenmaximierung entscheiden wollen. Das Nutzenmaximum ist
dann erreicht, wenn die Summe, S + D, das Minimum ausmacht. Nun
ist es vorteilhaft, der Analyse zwei Auflagen zu machen. Zuerst
ist zu fordern, daß die Dosis für alle Individuen unter der maß-
geblichen erlaubten Maximal- oder Grenzwertdosis liegt. Diese
Auflage beschränkt den Schaden für jedes einzelne Individuum, und
das ist notwendig, wenn die Nutzen und Schäden von Gruppen von
Individuen zusammengezählt werden sollen, wobei die Nutzen und
Schäden jeweils verschieden verteilt sein können. Die zweite Auf-
lage besteht in der Forderung, den Nutzen B als positive Größe
anzunehmen, so daß die Gemeinschaft einen Nettogewinn aus dem
vorgeschlagenen Verfahren oder Produkt zieht.
...
In konventionelleren Termini ist diese Bedingung erlangt, wenn
die Kosten, das nächste E-Verringerungs-Element zu erlangen, hö-
her sind als der Wert der daraus resultierenden Schadensverringe-
rung. Das ist ganz klar der Punkt, bei dem "jede weitere Verrin-
gerung des Risikos nicht mehr die Anstrengung als gerechtfertigt
erscheinen läßt, die zu ihrer Verwirklichung erfordert ist.
...
Falls E in man-rem ausgedrückt wird, wie in Paragraph 15 dieses
Berichts beschrieben, läßt sich D in Preisen ausdrücken. Die Auf-
lage, die individuellen Dosen unter der maßgeblichen erlaubten
Maximal- oder Grenzwertdosis zu halten, kann explizit gemacht
werden, und Dosen, die sich in der Nähe dieser Grenze bewegen,
lassen sich dadurch verhindern, daß man künstlich das Geldäquiva-
lent erhöht, das für man-rems bei einem hohen individuellen Do-
sisniveau in Anschlag zu bringen ist. Die zweite Auflage, die si-
cherstellt, daß B eine positive Größe ist, wird gewöhnlich für
die nationale Ebene getroffen, während der Optimierungsprozeß,
der durch den Prozeß der Grenzkosten-Nutzen-Analyse erlangt wird,
entweder explizit oder implizit auf einer Fall-zu-Fall-Basis
durchgeführt wird. Bei der Kontrolle der beruflichen Strahlungs-
aufnahme steckt der Differentialprozeß (des Kosten-Nutzen-Aus-
gleichs) implizit in von Tag zu Tag getroffenen Entscheidungen."
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Fig 1 Grenzkosten-Nutzen-Analyse
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