Quelle: Archiv MG - BRD GEWERKSCHAFT TARIFPOLITIK - Von Lohnrunden ohne Lohn


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       Die Unternehmerlogik: Nur Mehrarbeit bringt Arbeitszeitverkürzung
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       "Mehr als 40 Stunden in der Woche müssen wieder möglich sein. Wir
       müssen die  Kraft aufbringen,  auf einmal  eingeschlagenen  Wegen
       wieder umkehren  zu können. Wir wissen, daß unser Erfolgserlebnis
       darin liegen muß, daß der belohnt wird, der länger, härter, krea-
       tiver arbeitet. Wenn dies allgemein akzeptiert ist, dann ist auch
       eine weitere  Verkürzung der  Arbeitszeit in  Teilbereichen  mög-
       lich." (Murrmann, Arbeitgeberpräsident, FR, 14.1.)
       
       Die gewerkschaftliche Antwort: Mehrarbeit muß sein...
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       "Der Arbeitsmarkt,  die wirtschaftliche Entwicklung und neue Her-
       ausforderungen der  Technik machen eine andere Arbeitszeitpolitik
       notwendig. Arbeitszeitpolitik  aus heutiger  Sicht bedeutet  aber
       auch, daß  alte  gewerkschaftliche  Arbeitszeitvorstellungen  zur
       Diskussion stehen...  Die Technologie  von heute  zwingt uns  die
       Frage nach  der besseren  Ausnutzung der  Maschinen und Aggregate
       auf... In  unserem Industriezweig  müssen Tausende von Arbeitneh-
       mern vollkontinuierliche  Arbeit  auch  an  den  Wochenenden  und
       Feiertagen leisten." (Mettke, IG Chemie, Quelle 2/87)
       
       ...es gibt sie ja auch schon...
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       "Diese heile Arbeitswelt von Montag bis Freitag, die wir in unse-
       ren Diskussionen immer heraufbeschwören, gibt es ja in der Praxis
       schon lange nicht mehr." (Mettke, ebenda)
       
       ...wir sind dafür, wenn nötig...
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       "Das Leben  wäre nicht sehr freudvoll, wenn es samstags kein Bier
       mehr gäbe  und wenn  wir samstags  im Krankenhaus  nicht mehr ge-
       pflegt werden könnten." (Steinkühler, IG Metall, SZ, 17.2.)
       
       "Wir sind  doch nicht gegen Überstunden, wenn plötzlich Reparatu-
       ren anfallen  oder gelegentliche  Auftragsspitzen erledigt werden
       müssen..." (Steinkühler, Wirtschaftswoche 13/87)
       
       ...mit ganz eigenen Modellen der "Arbeitszeitverkürzung"
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       "Denen sagen wir: Ihr braucht nicht den Samstag, ihr braucht acht
       Stunden. Die könnt ihr von uns haben - in der Zeit von Montag bis
       Freitag. Entsprechende  Schichtmodelle haben wir den Arbeitgebern
       vorgelegt. Wer  hindert sie  denn daran,  ihre Betriebe in dieser
       Zeit elf oder zwölf Stunden offenzuhalten? Wir jedenfalls nicht."
       (Ebenda)
       
       "Wir streben  die Einführung  einer  fünften  Schicht  bei  einer
       durchschnittlichen Arbeitszeit  von 31  oder 33 1/2 Wochenstunden
       an. Die  Frage von  weiteren Zusatzschichten am Samstag wird eine
       Folge unserer  Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung sein... Die
       Schichtarbeit wird zunehmen." (Mettke, Quelle 2/87)
       
       Aus Butzbach schrieb uns Rentner Werner Mappes:
       
                  "Wenn Mütterlein zu Hause ist allein,
                   kommt Vatilein zu ihr jetzt auch bald heim.
                   Denn der Sonnenschein bringt
                   Vatilein,
                   in der kürz'ren Zeit zu uns
                   herein."
       

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