Quelle: Archiv MG - BRD GEWERKSCHAFT IG-METALL - Gleiche Arbeit und Armut für alle


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       Das Kampfprogramm der IG Metall:
       

MIT 13 FORDERUNGEN IN DIE 90ER JAHRE

Leicht macht es sich die IG Metall dieses Mal wirklich nicht. Ihre Tarifexperten haben Tag und Nacht geschuftet, und gar man- cher Taschenrechner ist heißgelaufen. 13 Haupt- und Nebenforde- rungen sind bislang dabei herausgekommen. Die MAZ präsentiert ex- klusiv, wovor die Bosse zittern, was dem Wirtschaftsminister schlaflose Nächte bereitet und was Arbeitern schon lange gefehlt hat: 1. Die IG Metall fordert, ganz t a r i f a u t o n o m f o r d e r n z u d ü r f e n! Das sollen sich Minister Hauss- mann und die FDP hinter die Ohren schreiben! 2. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer kapieren, wie be- rechtigt die IG Metall dieses Mal fordern darf, nachdem sie eine d r e i j ä h r i g e T a r i f r u n d e n p a u s e eingelegt hat! 3. Die IG Metall fordert, daß ihr Tarifpartner einsieht, daß sie denkt, daß eine V o r v e r l e g u n g d e r V e r h a n d l u n g e n vom März auf Januar durchaus möglich sein können müßte, wenn die Arbeitgeber wollen! 4. Die IG Metall fordert, daß in einer Zeit "explodierender Un- ternehmergewinne" die Unternehmer eindeutig klarstellen, wie hoch die L o h n f o r d e r u n g sein darf, die diesmal drin ist! 5. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer mit L o h n i n F o r m v o n N a c h s c h l ä g e n nicht das Recht der Ge- werkschaft auf eigene Tarifpolitik kaputtmachen. Damit hinter- treiben sie schamlos das Recht auf eine Gewerkschaftsforderung nach gemeinsamer Lohnregelung! 6. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer die IG Metall ver- stehen, wenn sie sich die 3 5 - S t u n d e n - W o c h e end- lich vom Hals schaffen will, nachdem sie schließlich vor vielen Jahren einmal damit angefangen hat! 7. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer im Prinzip einsehen müßten, daß d a s f r e i e W o c h e n e n d e eine so edle und allseits anerkennenswerte Sache ist, daß es die IG Metall im Prinzip fordern kann! Zumal sie zu flexiblen Lösungen bereit ist. 8. Die IG Metall fordert F l e x i b i l i s i e r u n g der Arbeitszeit für alle und wie die Unternehmer sie sich wünschen. Aber bitteschön nicht ohne daß Franz Steinkühler nicht auch noch die 4257. Variante mitbeschlossen hat! 9. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer wenigstens am Sonn- tag den Eindruck der Gewerkschaft teilen, daß zu viele Ü b e r s t u n d e n ein Problem für Arbeitslose und gewerk- schaftliche Betriebsräte sind! 10. Die IG Metall fordert, daß Unternehmer ihren Arbeitnehmern eine W e i t e r q u a l i f i k a t i o n verpassen, wenn nö- tig! Damit sie mehr von ihnen haben, wenn sie mehr von ihnen wol- len. Und die Arbeitnehmer ihre Freizeit nicht sinnlos verplem- pern. 11. Die IG Metall fordert, daß die L a u f z e i t des kommen- den Tarifvertrags entweder wieder lang sein muß oder aber dieses Mal kurz sein soll! 12. Die IG Metall fordert, daß die Unternehmer verstehen, daß sie nicht in Situationen kommen will, in denen sie d e n s o z i a l e n F r i e d e n brechen müßte, weshalb sie schon Monate vorher ankündigt, wie brutal die kommende Tarifrunde wird! 13. Die IG Metall fordert, daß alle wichtigen Leute einsehen, daß der H a u s s m a n n zutiefst ungerecht zu ihr ist, weshalb sie wie jedes Jahr wieder einmal die Tarifautonomie retten muß. Das läßt sich die IG Metall auch dieses Mal nicht nehmen! zurück