Quelle: BRD GEWERKSCHAFT ARBEITSLOSE - (K)ein 'Problem'


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       Öffentliche Diskussionsveranstaltung
       

ARBEITSLOSIGKEIT

Eine Kritik am Kapitalismus? Bei uns doch nicht! Früher, als es in der BRD einmal ein paar Jahrzehnte lang keine Arbeitslosen gab, waren Arbeiter, Gewerkschafter und Sozialkunde- lehrer davon überzeugt, daß Demokratie und Massenarbeitslosigkeit nicht zusammen geben könne und daß sie es nicht mitmachen würden. Daß jeder seine Chance hat; daß man sich mit Arbeit, wenn auch schlechter als mit Eigentum, doch immerhin ernähren kann, das schien ihnen damals unverzichtbare Grundlage der Demokratie - alle radikalen politischen Programme von rechts und links, glaubte man, fänden ihre Anhänger unter den und wegen der Ar- beitslosen. Sogar an Hitler sollte die Arbeitslosigkeit schuld sein. Jetzt gibt es die Arbeitslosen seit gut 10 Jahren in Millionen- höhe, und es werden immer mehr. Das Grundversprechen der Markt- wirtschaft ist Lüge. Man kann sich von Arbeit nicht ernähren, oder eben nur, wenn das Geschäft gerade Arbeiter braucht. Je mehr die Arbeitslosen werden, desto leiser wird die Kritik: Es hieß einmal, die Arbeitslosen würden ein sozialer Sprengstoff werden. Sie werden es nicht! Die Gewerkschaften wollten einmal Entlassungen verhindern, letzte Woche organisierten sie in Bonn mit Kanzler Kohl, Bangemann und den Stahlkonzernen die bisher größten Massenentlassungen fürs Ruhrgebiet, und nächstens wollen sie beim Bergbau dasselbe noch einmal machen. Auch die Arbeitslosigkeit - die offenkundige Chancenlosigkeit von Menschen, die nur von Arbeit fürs Kapital leben können, - führt zu keiner Kritik an der Marktwirtschaft! Wird das System denn an gar nichts mehr gemessen? zurück