Quelle: BRD GEWERKSCHAFT ARBEITSLOSE - (K)ein 'Problem'
zurück Öffentliche Diskussionsveranstaltung der MARXISTISCHEN GRUPPE (MG)ARBEITSLOSIGKEIT
Keiner will sie. Jeder beklagt sie. Wozu gibt es sie dann? Noch zu den Zeiten der Koalition, die "sozialliberal" hieß, nah- men die Arbeitslosen zu und gerieten an die Millionengrenze. Diese Grenze wurde aus unerfindlichen Gründen für irgendwie ent- scheidend erachtet. Irgendwie müssen sich die Staatslenker damals wohl gedacht haben, eine siebenstellige Zahl werfe ein schlechtes Licht auf den sozialen Charakter der Republik und ihrer freien Marktwirtschaft. Diese künstliche Aufregung hat sich gelegt; und verstummt sind auch die Warnungen der Gewerkschaft, mit einem Millionenheer von Arbeitslosen würde sich unser schönes System lauter "sozialen Sprengstoff" schaffen. Die U n z u f r i e- d e n h e i t - die der Arbeitslosen ebenso wie die derer, die sie immerzu zählen - ist nicht zu K r i t i k geworden, und schon gleich gar nicht in K a m p f gegen die Wirtschaftsordnung, Marke BRD, umgeschlagen. Das liegt daran, daß sich vom Staatsmann über die Manager bis zum DGB a l l e auf e i n e L ü g e geeinigt haben: Sie sehen in der Massenarbeitslosigkeit einen einzigen Beweis für die Ohnmacht -------- beim Schaffen und Erhalten von Arbeitsplätzen. Das ist eine gi- gantische Entschuldigung eines Systems und seiner Macher, die es schwer darauf abgesehen haben, keinen Einwand gegen ihren Laden gelten zu lassen. Weder Versagen noch Berechnung wollen sie sich vorwerfen lassen, wenn sie zielstrebig und wachstumsdienlich entlassen. Und die drohende Krise werden sie zum endgültigen Zeugnis für ihre Schuld- und Hilflosigkeit erklären. Insofern ist es durchaus angebracht, einmal an die Macht ----- zu erinnern, die, bei der Schaffung von Arbeitslosen zum Vor- schein kommt. Diese Macht erstreckt sich auf Lohn und Leistung derer, die von Lohnarbeit leben müssen - und sie ist so unum- stritten, daß sie schon fast jedes Kind für einen "Sachzwang" hält. Wir nicht. zurück