Quelle: Archiv MG - BRD GEWERKSCHAFT ALLGEMEIN - Politik auf Kosten der Arbeiter


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       Dortmunder Hochschulzeitung Nr. 3, 15.06.1982
       
       "O h n e   Gewerkschaft sind  die Lohnabhängigen  wehrlos"  -  so
       lautet heute  wie vor hundert Jahren das Argument für die Organi-
       sation der  Arbeiter. Allerdings  wird damit heute nicht mehr auf
       die Notwendigkeit  eines Kampfverbandes der Arbeiter hingewiesen.
       Fällig ist  dieses Argument  immer dann, wenn dem DGB gewisse Ab-
       sonderlichkeiten in  seinem Einsatz für die bundesdeutschen Lohn-
       arbeiter vorgehalten  werden. Aktive Gewerkschafter, die sich für
       "fortschrittlich" und  "links" halten,  nehmen die  deutsche Ein-
       heitsgewerkschaft, an  der sie ansonsten auch manches auszusetzen
       haben, sehr prinzipiell in Schutz, sooft die Frage gestellt wird:
       Wie ergeht es eigentlich den Lohnabhängigen mit ihrem DGB? Als ob
       es ganz  unwichtig wäre,  was die  Organisation mit ihrer Politik
       für die Arbeiter leistet, wofür sie eintritt und wen sie für ihre
       Partner bzw.  Feinde hält!  Wenn die  arbeitende Menschheit schon
       auf eine  Gewerkschaft angewiesen  ist, dann  ist doch wohl um so
       mehr zu prüfen, was diese "gesellschaftliche Kraft", diese "Säule
       der Demokratie" eigentlich  f ü r  s i e  b r i n g t!
       Statt den  DGB von  einer liebgewordenen  Vorstellung über seinen
       eigentlichen guten  Zweck her  zu beurteilen;  statt sich von ihm
       Nutzen zu  versprechen und enttäuschen zu lassen, nur um ihn dann
       doch als  die Organisation  der Arbeiterklasse zu bejahen; statt-
       dessen sollte  man  einmal  vorurteilsfrei  untersuchen:    W e m
       n ü t z t  d a s,  w a s  d e r  D G B  t u t?  Es stimmt ja, daß
       die "Lohnempfänger"  hierzulande   k e i n e   a n d e r e   "In-
       teressenvertretung" besitzen  - aber  ist das  denn  schon  Grund
       genug für einen Arbeiter oder Angestellten, seine  I n t e r e s-
       s e n   in den  Wind zu  schreiben und  unerschütterlich fest und
       selbstlos  zu   dem  Verein   zu  stehen,  der  sie  ganz  allein
       v e r t r e t e n  will?
       Von Methoden  und Ertrag,  Zweck und  Nutzen des modernen Gewerk-
       schaftslebens handeln  die beiden  Broschüren  der  MARXISTISCHEN
       GRUPPE zur Kritik der westdeutschen Gewerkschaften:
       
       Rationalisierung & Humanisierung
       VOM MODERNEN UMGANG MIT DEM ARBEITER
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       sowie
       
       Der DGB
       Die Partei der Arbeit im Dienste von Wirtschaft und Nation
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