Quelle: Archiv MG - BRD GEWERKSCHAFT ALLGEMEIN - Politik auf Kosten der Arbeiter


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       "Vorsicht Klassengesellschaft!"
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       Da haben  sie mitten in unserer sozialfriedlichen Republik wieder
       einmal die Klassengesellschaft entdeckt, die IG Metaller. Selbst-
       verständlich nicht  die von  Kapital und Arbeit, sondern eine mit
       A r b e i t e r n   e r s t e r   (das sind  die mit den normalen
       gewerkschaftlich ausgehandelten  Billiglohnverträgen) und welchen
       z w e i t e r  K l a s s e  (das sind die mit den zeitlich befri-
       steten gewerkschaftlich ausgehandelten Billiglohnverträgen).
       Was ihnen  fehlt, den  zweitklassigen armen Verwandten? Natürlich
       nicht etwa  Geld - dann ließen sich all die anderen stinknormalen
       Schorsch Löhner  wohl schlecht  als Arbeiter  e r s t e r  Klasse
       bezeichnen -,  sondern der  Kündigungsschutz. Der hat zwar bisher
       keinen  einzigen  Arbeiter  vorm  Rausschmiß  beschützt  und  den
       Kapitalisten nichts als den "Zwang" einer passenden schriftlichen
       Begründung auferlegt. Aber bei den Zeitarbeitsverträgen wird doch
       glatt der  Betriebsrat übergangen. Er darf keiner einzigen Frist-
       löhnerkündigung "aus  betrieblichen Gründen"  zustimmen, weil bei
       denen der  Entlassungstermin schon  im Arbeitsvertrag  drinsteht.
       Und Musterprozesse, in denen man dem Kapital vorrechnen kann, daß
       es sich  nicht an die gesetzlich vorgeschriebenen Rausschmiß-Pro-
       zeduren gehalten  hat, kann  man bei  dieser Sorte  Verträge auch
       nicht mehr anstrengen.
       Wieder ein  Stück  Beschneidung  gewerkschaftlicher  Ausbeutungs-
       Mitbestimmungsrechte. Da geht einer verantwortungsbereiten natio-
       naldemokratischen Arbeitsvertretung natürlich der Hut hoch!
       

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