Quelle: Archiv MG - BRD FASCHISTEN REPUBLIKANER - Von Kühnen bis Schönhuber
zurück SchönhuberEIN KONKURRENT IST ABSERVIERT
Nach den Aschermittwochsreden war für "Bild" und die Münchner "Abendzeitung" der Fall klar: "Jetzt dreht Schönhuber völlig durch, ... sonderte Rede ab, Grö- ßenwahn und Hetze wie in braunen Zeiten." (AZ, 1.3.) "Karnevalistische Narrenzeit um einen Tag verlängert, da gab's Gelächter in ganz Deutschland." (Bild, 1.3.) Anläßlich einer Polit-Show, deren Urtyp das "Urviech" F.J. Strauß erfunden hat, werden feine Unterscheidungen getroffen: Von den Machern und Machthabern eines neuen vergrößerten Deutsch- lands wird in Passau, Saarlouis und Erfurt verantwortungsvoll in "markigen Worten" angekündigt, "alle Sonderleistungen für Übersiedler sofort zu streichen", als Kanzlerkandidat "der Bevölkerung die Wahrheit über die Lasten der Einheit zu sagen," "nur finanziell solide Politik vertreten...", "...keine weiteren Leistungsgesetze..." (SPD-Lafontaine, SZ, 1.3.) wird "mehr Freude darüber, daß Deutschland größer wird" und "mehr Dank für die" (Führer), "die das geschafft haben"', ver- langt - mit dem Versprechen, "keine müde Mark in ein verrottetes System zu stecken" (CSU-Waigel, AZ, 1.3.). Das geht völlig in Ordnung und beweist die Größe der Führungs- figuren von SPD, CDU, FDP und CSU. Dagegen macht sich ein "größenwahnsinniger" Schönhuber endgültig lächerlich: "Ich bin der Erneuerer Deutschlands, die Republikaner sind das Gewissen Deutschlands und mein Leben, ... bin mit heißem Herzen für die Wiedervereinigung, aber ohne Rauschgift, Dealer und Aids, keine Entwicklungshilfe für Afrika, jede Mark muß der Wiederver- einigung dienen." (Bild, 1.3.) Als Motiv kommt nur eines in Frage: "Die sinkenden Umfrageergebnisse (derzeitiger Wähleranteil 3%) ließen ihn verbalen Amok laufen." (AZ, 1.3.) Das ist auch das einzige "Argument": Um bei guten Demokraten Recht zu kriegen, braucht's für den, der auch nur das Beste für Deutschland will, einen ordentlichen Stim- menanteil; und deshalb spinnt der Schönhuber, weil seine Partei jetzt auf einem Splitterparteien-Tabellenplatz gelandet ist, ob- wohl er nicht anders hetzt als die andern. (Nur nimmt sich sein moralischer Knüppel gegen den Konkurrenten Stoiber ("Faschist, Rassist"), der ihm mit Verbot droht, deswegen hilflos aus, weil er nicht an der Macht ist. Weswegen er sich auch sofort umgekehrt den Nazi-Vorwurf einhandelt.) Deutschlands Massenblätter wissen eines genau: Wer für Deutsch- land seine Stimme erhebt, braucht Mehrheiten, Macht und Gewalt, um sich nach innen und außen durchzusetzen. Eine rechtsradikale Extrapartei, die solange beim nationalisti- schen Wahlvolk Punkte machte, wie sie den Finger in die Wunde des offenen Wiedervereinigungs-Anspruchs legen konnte, ist da schlicht und einfach s t ö r e n d. Und jetzt, wo sich Kohl, Genscher usw. in Leipzig und anderswo feiern lassen können, auch ganz und gar überflüssig. "Deutschland hat Gott sei Dank Erneuerer dieses Formats nicht nö- tig" (SPD-Schmidt, Bild, 1.3.) "Das Schicksal Deutschlands ist zu schade, daß wir es deutsch- landpolitischen Konjunkturrittern in die Hände geben." (CSU- Waigel, AZ, 1.3.) Damit das Schönhuber-Problem mit der Wiedervereinigung endgültig vom Tisch kommt, erklären "Bild" und andere diesen guten Deut- schen zu einer einzigen Geschmacklosigkeit. Deshalb werden alle von den etablierten Parteien erfundenen de- mokratischen Touren der Stimmungsmache per Stammtisch von oben im Falle Schönhubers zu einer "Mischung aus Dummheit und ge- fährlichem Verfolgungswahn": - aus dem politischen Besäufnis ein "dumpfes Bierdimpfltum"', - aus begeisterten Nationalisten, die Waigel und Ebeling zupro- sten dürfen, besoffene nützliche Idioten, - aus einem urigen Parteiführer, der seine Partei bei Laune hält, ein "Rattenfänger", der es zu nichts gebracht hat und sich deswe- gen einen Privatverein heranzieht, - aus den von F.J.S. erfundenen Schmankerln in der Beschimpfung des Gegners "wahre Haßgesänge" auf die Staatspartei. zurück