Quelle: Archiv MG - BRD DEMOKRATISCHES-LEBEN WAHLEN - Wählen ist verkehrt!


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       Vorgezogene Wahlen
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       "Der ganze Streit um den Wahltermin ist ein Affentheater"
       sprach der SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine neulich im Streit
       um den  Wahltermin. Und  noch etwas  Interessantes ist ihm aufge-
       fallen:
       
       "Ein vorgezogener  Wahltermin nützt  dem Volk nichts. Das schafft
       keinen einzigen Arbeitsplatz in der DDR."
       
       Da ist  was dran. - Bloß, wem nützt dann eine gesamtdeutsche Wahl
       am 2.  Dezember und ein Beitritt der DDR zur BRD lieber heute als
       morgen?! Das  war nämlich der Vorschlag, den Lafontaine zu diesem
       "Affentheater" beigesteuert hatte.
       Geht es  auch nur  einem Zoni  besser, wenn alle demnächst Bundis
       sind, aber  erst im  Dezember Wahlkreuze  machen dürfen? Quatsch!
       Daran hatte Lafontaine ja auch überhaupt nicht gedacht. Im Gegen-
       teil, er  setzt darauf,  daß die Eingemeindung der DDR den Leuten
       drüben auch weiterhin nicht übermäßig gut bekommt. Daraus will er
       Kapital schlagen  für seinen  Wahlkampf. Und  der geht  überhaupt
       nicht gegen die  g e s a m t d e u t s c h e  P o l i t i k,  die
       lauter Opfer  schafft. Die will Lafontaine nicht ändern - er will
       sie   s e l b e r   m a c h e n.   Dafür verspricht  er, die Zeit
       zwischen dem Beitritt der DDR und der Wahl heftig für seine Wahl-
       kampfmasche  zu   benützen:   All   das,   was   das      n e u e
       R e g i e r e n   an Schaden  anrichtet, will  er  dem  angeblich
       s c h l e c h t e n   R e g e n t e n   Kohl in die Schuhe schie-
       ben.
       Wie gesagt,  "ein widerliches  Affentheater", schädlich  für  die
       Wähler. Aber so geht nun mal Demokratie!
       

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