Quelle: Archiv MG - BRD DEMOKRATISCHES-LEBEN SPD - Von den noch besseren Deutschen


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       Der Veranstaltungskommentar
       

WAHLKAMPFERÖFFNUNG DES SPD KREISVERBANDES

Gibt es eigentlich irgendeine Sauerei in unserer schönen recht- staatlichen Heimat, die nicht dafür spricht, daß nicht die SPD dafür die "Verantwortung tragen" darf. Natürlich nicht, sondern im Gegenteil! Meinte man auch auf der Wahlkampferöffnung des Würzburger SPD-Kreisverbandes vergangene Woche: "Es gäbe so viele wichtige, aktuelle Themen", mit denen man den Christlichen Stimmen abjagen kann: z.B. sprechen "die ca. 3,5 Mio. realen Arbeitslosen" unbedingt für die SPD, weil sie im- mer deren "schweres Schicksal" im Auge bat, wenn sie es verordnet und nicht "repektlos" von "Wirtschaftsaufschwung" redet. Auch das so gemütliche Herumfuhrwerken von BRD-Politikern auf dem gesamten Globus verlangt dringend wieder sozialdemokratische Federführung: "Unter Helmut Schmidt schaute die Welt auf Bonn. Heute ist unser weltweites Ansehen total verspielt." Den Würzburger Sozis er- schien ein anderes schönes Thema aktuell am ertragreichsten: Die staatlich inszenierte Verseuchung mit Radioaktivität. Sie hatte den Schwandorfer Landrat SCHUIERER geladen: "WAA - Gefahr für die Heimat, Gefahr für den Rechtsstaat?" Und der kernige Oberpfäfzer, zur "beeindruckenden Galionsfigur der bayerischen SPD" aufgestiegen, weshalb er auch "solche Prädi- kate selbst nicht gerne hört", lieferte ein Musterstück sozialde- mokratischer Einseiferei. Das ging so: Klar braucht es AKWs für die Freiheit der Nation in Energiefra- gen. Deshalb kommt ein "Abschalten" dieser Geräte auf keinen Fall in Frage. Wenigstens nicht solange, wie wir sie brauchen. Aber wir von der SPD verleugnen nicht, daß "bereits der Normalbetrieb ausreicht, um uns alle zu verseuchen." Das spricht nun keineswegs gegen uns, das Bekenntnis dazu vielmehr für uns. "Wir haben die Atompolitik jahrelang mitgetragen." Heute tun wir so, als hätten wir uns in Sachen einkalkulierter Verseuchung getäuscht und "geben zu, daß wir Fehler gemacht haben." Diese geheuchelte Selbstkritik zeigt nur erneut unsere hohe moralische Verantwort- lichkeit. "Das ist anerkennenswert." Wie ernst wir es mit den "berechtigten Sorgen der Bürger" meinen, sieht man schon daran, daß wir jetzt einen "Ausstiegsplan" geplant haben, in dem wir sorgfältig prüfen, welche im Bau befindlichen und geplanten AKWs wirklich vollendet werden müssen. Aber die "Verantwortlichkeit unserer Politik" geht noch weiter: Wir kümmern uns nicht nur um die optimale nationale Energieversorgung, sondern auch um den da- bei anfallenden Dreck. Wir "fordern die direkte Endlagerung". Die ist zwar kaum weniger "gefahrlos", dafür aber "wirtschaftlich sinnvoller als eine WAA." Daß "Wackersdorf nach unseren Plänen nicht gebaut wird", können wir ganz glaubwürdig versichern, weil wir im Herbst eh keine Chance haben, an die Landesregierung zu kommen. Schon allein deshalb sollten umso mehr SPD wählen. Unser großes Herz für die "Sorgen des Volks" zeigt sich erst recht daran, daß wir - wenn wir es könnten - erlauben würden, daß alle von unseren Maßnahmen "tief betroffenen Menschen" in "Demonstrationen verantwortungvoll vor den Gefahren warnen" dürf- ten. Klar, Chaoten hätten auch bei uns keine Chance. Denn "auch Polizeibeamte haben ein Recht, geschützt zu werden", wenn sie das Demonstrationsrecht vor fälschlichen Auslegungen schützen. Aber wie abgrundtief "verantwortungslos" von der CSU, einer garantiert unschuldigen "jungen Frau vor dem Bauzaun von einem Polizeihund ein faustgroßes Stück Fleisch aus dem Schenkel herausreißen" zu lassen. Da hört selbst für einen so "ernsten" und "ruhigen" Ober- pfälzer wie SCHUIERER der Spaß auf. "Hier wird die Verhältnismä- ßigkeit der Mittel nicht mehr gewahrt." Diese unspezifischen "Polizeieinsätze sind Terror in Vollendung!" Warum also SPD wäh- len? Sie wird es nie und nimmer vor den Opfern ihrer Politik an dem billigen Respekt fehlen lassen, der ihr Markenzeichen ist. Hoch und heilig versprochen, für die gesamte SPD-Mannschaft be- sonders glaubwürdig von Hans SCHUIERER, seit "16 Jahren Landrat zu Wackersdorf", der sich selbst mit dem "übermächtigen FJS" an- legt, aber "in den Rachen des bayerischen Löwen blickt und das Fürchten nicht lernt." zurück