Quelle: Archiv MG - BRD DEMOKRATISCHES-LEBEN SPD - Von den noch besseren Deutschen
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Bremer Hochschulzeitung Nr. 31, 09.02.1981
Wochenschau
WER KANN DAMIT LEBEN?
Die Hamburger SPD hat sich mit 198 gegen 157 gegen eine
"Beteiligung Hamburgs am Bau und Betrieb des AKW Brokdorf" ent-
schieden. Der SPD-Bürgermeister Klose erklärte, "die Entscheidung
des Parteitags richte sich nicht gegen Bundeskanzler Schmidt. Der
könne damit leben, wenn anstelle von Kernkraftwerken Kohlekraft-
werke gebaut würden." (Süddeutsche Zeitung vom 3.2.) Das ist
richtig, zumal die hanseatischen Sozialdemokraten ihre Entschei-
dung in der ruhigen Gewißheit fällten, daß es auf ihr Votum ohne-
hin nicht ankommt, weil Schleswig-Holstein grünes Licht für den
Weiterbau in Brokdorf gegeben hat. So beeilte sich Klose auch so-
fort klarzustellen, womit er, die SPD und Schmidt nicht weiterle-
ben wollen. "Zutiefst bedauerte Klose die Krawalle in der Hambur-
ger Innenstadt. Gewalttätigkeit sei kein Argument gegen Kernener-
gie. Klose bedankte sich bei der Polizei für deren Einsatz" Womit
klargestellt ist: 1., daß der Einsatz der Polizei ein Argument
f ü r Kernenergie ist, 2. die Demonstranten mit Brokdorf leben
m ü s s e n, selbst wenn ein GAU ihnen ans Leben zu gehen droht,
und 3., daß die "lebenswichtige Frage", über die in Hamburgs SPD
diskutiert wurde, sich auf die Überlebenschancen der sozialdemo-
kratischen Regierung in Bonn und an der Alster bezog. Damit ist
auch die Frage beantwortet, wer mit dem Hamburger Beschluß u n d
mit Brokdorf leben m u ß.
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