Quelle: Archiv MG - BRD DEMOKRATISCHES-LEBEN PARTEIEN - Vom Beruf des Politikers


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DIE FÜHRENDEN CHARAKTERMASKEN DER NATION

Der Bedarf an Politikern für jede größere und kleinere "Aufgabe" und jeden Wählerwunsch ist in der BRD leider bestens gedeckt. Längere Zeit erging sich die Nation in Selbstzweifeln, ob sie ausgerechnet an die Spitze des Staates die richtige Birne gesetzt habe. Je klarer aber ist, daß Helmut Kohl ----------- gar nicht umhin kann, die nächste Wahl zu gewinnen, desto klein- lauter werden die Vorwürfe. Die Vorzüge des Mannes sind ja auch unübersehbar - sie bestehen in genau dem, was ihm seine "Kritiker" vorhalten wollten. Er leibt und lebt eine sehr berech- nende Dummheit. Die besteht darin, stur immer nur ein Ziel zu verfolgen: Der Lebenszweck der Nation ist die Feindschaft gegen die Russen, der Führungsmacht hält man unverbrüchlich die Treue; im Volk die Reihen fest geschlossen: So schützengrabenmäßig zu denken, will erst einmal geschafft sein, da ja durchaus der An- spruch besteht, ein Staatschef hätte andere wichtige Dinge auch im Auge zu behalten. Nein, Kohl hat als begnadeter "Generalist" klargestellt - und wohl auch seinem Washingtoner Vorbild abge- schaut -, daß sich alle anderen "Probleme" diesem Grundgedanken u n t e r z u o r d n e n haben; da sie sich darüber auch e r l e d i g e n werden; und da diese prinzipienfest-bornierte Haltung der Nation letztlich nur nützen wird. Er hat in jeder Hinsicht recht behalten: "Aussitzen" hat diese angeprangerte Tu- gend geheißen, schlicht und einfach auf die durch alle Wirren hindurch siegreiche Durchschlagskraft des nationalen Gewaltpoten- tials - ökonomisch, diplomatisch und militärisch - zu s e t z e n. Seine ganze Argumentation bestand also auch zu Recht darin, "sich selbst treu zu bleiben", "sich nicht irritie- ren zu lassen" und seine Kritikern demonstrativ mit seiner Dick- felligkeit auf die Nerven zu gehen. Wenn er überhaupt ein Problem hatte, dann dieses, "Vielfalt in der Einfalt" ("Spiegel") vorzu- spiegeln, also die Sturheit seines Anliegens ein bißchen durch Stellungnahmen zu anderen "Problemen" zu variieren. Dabei hat der Doktor der Geschichte zumindest in der heiklen deutschen Frage der "Vergangenheitsbewältigung" gute Arbeit geleistet, weil er trotz seiner "späten Geburt" die staatstragende Essenz seines Fa- ches voll drauf hat: Die Begriffe "Geschichte, Verantwortung, Schuld, Leiden, Nation" mit den Adjektiven "deutsch, hoch, tief, unsäglich" und dem unschuldigen Fürwort "wir" beliebig durchein- anderzuwürfeln, um zum immergleichen Resultat zu kommen - diese Nation stellt die höchsten Ansprüche, kennt ihre Feinde, nimmt sie ins Visier, und er ist der richtige Mann dafür. Skandale konnten ihn nicht beirren, weil die haben ja die anderen angemel- det und noch dazu mit dem Verlangen, der Kanzler möge endlich aufstehen, auf den Tisch hauen und ein klares Machtwort sprechen. Dabei sitzt er als Antwort auf diesen Ruf nach gescheiter Führer- schaft ja immer schon da. Franz Joseph Strauß ------------------- verkörpert die U n z u f r i e d e n h e i t. Nämlich der Na- tion mit ihren eigenen E r f o l g e n. Umgekehrt proportional zu ihnen wird ihm immer viel zu wenig d a r a u s g e m a c h t. Deswegen entdeckt er überall schlaffe Heinis, subversive Geister, falsche Bedenklichkeiten und Unentschlossen- heit. Er versteht sich darauf, sein "Deutschland muß an die Spitze preschen!" gebildet, manchmal absichtlich mit Latein und Griechisch verquast, und mit der gebotenen Schärfe als solidari- sche Kritik an der Regierung vorzutragen. Solange die nicht spurt - und das schafft die nie -, muß er immer alles noch mal selber machen: Mit der Cessna nach Bonn, mit dem Daimler nach Tirana, im Jeep durch die Wüste über Riad nach Damaskus, mit dem U-Boot in Südafrika und mit dem Airbus in Stoltenbergs Subventionszone auf den japanischen Markt. Mit dem Ausbügeln der Lücken und Pannen der Bonner Außenpolitik hat er so viel zu tun, daß er dabei seine Kinder einspannt. Bei so viel Einsatz wird er auch außerhalb Bay- erns immer respektabler. Die Zeiten, als die Presse seine gewalt- tätigen Sprüche noch ein bißchen befremdlich fand, sind vorbei: Er hat sie auf seine Seite gezwungen, da er immer schon rück- sichtslos den Erfolg der Nation einforderte und nun einer "opportunistischen Meute" seine "Standfestigkeit, Geradlinigkeit und Weitsicht" schwer einleuchtet. Gerold Tandler -------------- kümmert sich um die politische Vermarktung: "Strauß ist ein Glücksfall für Bayern/Deutschland/die Geschichte". Selbstlob stinkt dann nicht, wenn ein demokratischer Politiker aus vollster Überzeugung, da seine Karriere daraus geschnitzt ist, das Lob seines Herrn betreibt. Die stromlinienförmige BRD macht er im Kleinen vor/nach, indem er eine nicht vorhandene innerparteiliche Opposition erbarmungslos überwacht und bekämpft. Johannes Rau ------------ ist von der SPD aufgestellt worden, damit es eine Alternative zu Kohl und Strauß gibt. Da die SPD wohlweislich kein alternatives Staatsprogramm vorstellt und Deutschland ebenfalls auf dem genau richtigen Weg sieht, muß sie einen Menschen präsentieren, der die Regierung bei der Opposition gegen das Opponieren noch überholt: "Versöhnen statt spalten!" Mit einstudierten Parolen schwärmt Rau von seinem W i l l e n z u r M a c h t und will dafür g e l i e b t werden. Was mal als peinlich oder geschmacklos ge- golten haben soll, geht dem Kandidaten locker über die Lippen: "Ich bin verliebt in das Gelingen (wovon, weiß da jeder)." oder "Mein Hunger und Durst nach Stimmen ist unersättlich." Wenn über- haupt, bringt das nur ein pfäffischer Landesvater, der seine Frau anweist, mitten in der Wahlnacht der BRD ein Kind zu schenken. Seine bedingungslose Liebe zur BRD und dem Kanzlerposten - den er seinem Freund Helmut nicht länger zumuten kann - soll man ihm einfach so honorieren. Peter Glotz ----------- hat sich als Wahlkampf d e n k e r der Partei ausgedacht, daß man nur mit einem Argument Stimmen machen kann. Daß die SPD ge- wählt werden will, und zwar gefälligst von der M e h r h e i t, die letztendlich sowieso für die SPD ist. Als Wissenschaftler macht er diesen - Anspruch glaubwürdig durch eine soziologisch verfummelte Aufzählung aller Klassen, Schichten, Randgruppen, Technologien, Problemfelder, Zukunftsängste und Geschlechtsmerk- male, die die SPD noch für sich gewinnen muß. Als Geschäftsführer einer großen, alten Arbeiterpartei ist er von der Kraft der Mani- pulation überzeugt: "Wer die Sprache beherrscht, hat auch Macht über die Motive der Menschen - und ihr politisches Votum." Genau das erzählt er den Wählern und vertraut darauf, daß sich eben deswegen jede Hausfrau gern von ihm reinlegen läßt. Der Erfolg bei den Altlinken ist ihm damit gewiß. Von den Ex- und Neolinken ganz zu schweigen. Heiner Geißler -------------- ist sich mit Glotz im Manipulationsglauben einig: "Allemal gilt, daß, wer Begriffe und Gedanken bestimmt, auch Macht über die Men- schen hat." Wenn das nicht recht klappt, liegt das daran, daß der Kontrahent besser manipuliert hat; also "besetzt" er eifrig "Begriffe", die ihm dann gehören, und kann sich - da er bei der Regierungspartei ist - einbilden, die Wähler auf seine Seite ge- trickst zu haben. Er kommt sich vor und führt sich auch so auf wie ein Dompteur. Tatsächlich aber profitiert er von den Anstren- gungen der Opposition, keine sein zu wollen, so daß er auf den Glotz einfach nur einen groben Keil setzen muß: Jeder nationali- stischen Erfindung der SPD hält er vor, daß seine Partei das schon längst hinter sich hat, und er persönlich schon sowieso: Im Sinne des Spruchs "Wer in seiner Jugend kein Terrorist war, kann später kein guter Christdemokrat werden!" soll er sich schon beim Südtiroler Befreiungskampf unter dem Decknamen "Mr. 22.000 Volt" um die Oberleitungen gekümmert haben. Die von ihm aufgedeckte "nationale Unzuverlässigkeit" der erfolglosen Sozialdemokratie verweist den Kontrahenten doch glatt ins Lager des Feindes. Der Erfolg seiner Partei hat Geißler einen zielstrebigen Größen- wahn eingegeben, daß nämlich ein für allemal CDU und Regierung zusammenfallen müßten. Solange das nicht so ist, belegt er die Parteienkonkurrenz mit dem Verdacht der Zersetzung, dem die ande- ren Parteien nur entgehen können, wenn sie aufgeben. Seine eige- nen Minister pöbelt er frech an: "Es war eine Klippschule, manche von denen beherrschen das Ministergeschäft einfach nicht." Und meint damit, daß er ihnen als ihr eigentliches Geschäft abverlan- gen kann, als Regierung die Parteienkonkurrenz zu monopolisieren, so daß ewige Wiederwahl gewährleistet ist. Hans-Jochen Vogel ----------------- Dieser triefelige Moralheini muß immer, wenn Geißler mal wieder "gewütet" hat, aufstehen und "Das ist unerträglich!" nölen. Er wirft der Regierung prinzipiell immer nur eine "Verrohung der po- litischen Kultur" vor und ist krampfhaft um den Nachweis bemüht, daß sie damit sich und dem "Ansehen der Nation" ins Knie schießt. Solange er diesen Gesichtsausdruck beibehält, nimmt ihm der Wäh- ler den Dauerzustand der gezügelten moralischen Empörung ab, wenn er nicht vorher einschläft. Willy Brandt ------------ soll noch nachschieben, daß die SPD irgendwelchen höheren Werten verpflichtet ist und irgendwas mit "sozial" und Negern im Schilde führt. Dafür genügt es eigentlich, Vorsitzender einer "traditio- nellen Arbeiterpartei", einer "Nord-Süd-Kommission" und der "Sozialistischen Internationale" zu sein. Er versäumt nie zu erwähnen, daß ihm Deutschland einiges schuldig ist, weil er auch mal Kanzler war und ohne ihn die Rechten sich gar nicht so auf- führen könnten, wie sie es tun. Aber Undank ist der Welt Lohn. Auch darum sollen gute Menschen SPD wählen. Die Saubermänner-und- Werte-Tour ist natürlich matt im Vergleich zu dem, was die Regie- rung an Machern zu bieten hat. Manfred Wörner -------------- poliert bei jeder sich bietenden Gelegenheit Glatze und Stiefel, zieht den Bundesparka an und den Bauch ein, damit man auf den er- sten Blick sieht, wie er in das Soldatentum vernarrt ist. Es macht ihm demonstrativ Spaß, Panzer zu fahren, und wenn er abge- stiegen ist, kann er diesen Spaß als seinen wehrhaften Beitrag zur "Verteidigung der höchsten Werte der westlichen Zivilisation" in Worte fassen. Das meint er auch so, und ob er nun im Kabinett, im Fernsehstudio oder auf einer Wahlkampfveranstaltung sitzt - im er läßt er keinen Zweifel, daß "die Truppe" der ehrenwerteste Stand ist. Im Einsatz für dessen Sauberkeit hat dieser Fanatiker bei der Kießling-Affäre danebengelangt. Obwohl selbst auch nicht schwul, hat ihm-diese mißglückte Null-Lösung so geschadet, daß trotz unbestrittener Aufrüstungserfolge sein markiges Dienstgrin- sen seither etwas eingefroren wirkt: Er spürt den warmen Atem von FJS im Nacken. Friedrich Zimmermann -------------------- sorgt im zivilen Bereich für Sicherheit: Im Verkehr zwischen Staat und Bürger haben Zucht und Disziplin zu herrschen. Wer sei- nen Gehorsam nachweist, hat nichts zu befürchten. Das ist auch schon die ganze Ideologie zu seinem Gewerbe. Der Staat mobili- siert die Bevölkerung für die Fahndung. Die Beweislast tragen die Verdächtigen. Über dieses einfache Verfahren schälen sich die zweifelhaften Elemente - von deren weiter Verbreitung seine Kam- merjäger-Mentalität fest überzeugt ist schnell heraus. Rita Süssmuth ------------- ist eine Frau. Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Höchstens noch: Frau in einem Männerkabinett. Das ist tapfer von ihr, und sie läßt sich auch nicht einschüchtern: Sie geht allen auf den Geist mit ihrem Gebenze nach mehr Kindern. Da sind die Männer platt und die Frauen gut repräsentiert. Hans-Dietrich Genscher ---------------------- ist jetzt wieder schwer rausgekommen. Er hat den Trick raus, vor- nehm darauf hinzuweisen, daß er die Russen nur deswegen mit Auf- rüstungsvorschlägen bombardiert, um "die Kontinuität zu wahren" und "Strauß aus der Außenpolitik fernzuhalten". Damit sieht jeder vernünftige Mensch ein, daß ohne die FDP ein "liberales Element" in der Politik nicht zu haben ist; deswegen muß man Genscher un- bedingt wieder in diese Regierung wählen, weil er sonst draußen wäre. Wo bliebe dann das "liberale Element"? Dieser Mensch, so hübsch ihn auch manche finden mögen, verkörperlicht die ganze F.D.P.-Logik. Martin Bangemann ---------------- wäre allein sogar dafür zu dumm. Er verfügt nämlich nur über wirtschaftlichen Sachverstand. Deshalb muß er den Dicky machen und sein heimlicher Chef den Tricky. Walter Wallmann --------------- hat in Frankfurt nachgewiesen, daß Wähler vor nichts zurück- schrecken: Sie haben ihn mit der Heimatpflege am Main betraut. Das hat ihm den schwierigen Posten des Umweltministers eingetra- gen, von dem jeder weiß, daß er nur zu Wahlkampfzwecken erfunden wurde. Das macht aber nichts, solange Wallmann unbeirrt sagt, ge- nau bei ihm seien "die Sorgen und Ängste der Bevölkerung" gut aufgehoben. Damit soll sie aber auch gefälligst zufrieden sein. Der neue Beschwichtigungsminister ist abgebrüht genug, das immer wieder freundlich zu wiederholen. Gerhard Stoltenberg ------------------- hat wahrscheinlich mal sein Taschengeld zu früh aufgebraucht und mußte sich was pumpen. Das hat ihn so geschockt, daß er seither weiß: "Die Zahlen müssen stimmen", "man kann nicht mehr verbrau- chen, als da ist" und "der Staat muß eisern sparen". Das wieder- holt er jeden Tag, spart sich so jede weitere Hetze ("Der Klare aus dem Norden!") und macht jede Menge sinnvolle Schulden. Die Opfer dieser "Sparpolitik" unterschlägt er keineswegs, sondern weist darauf hin, daß sie "unvermeidlich" sind. Weil er sich zu- dem einen langen Körper und ein sachzwanggewichtiges Grinsen zu- gelegt hat, hat ihm das den Ruf eingebracht, der Inbegriff "deutscher Solidität und Standfestigkeit" und "heimlicher Kanz- lerkandidat" zu sein, Norbert Blüm ------------ hat "Gerechtigkeit" auf den Begriff gebracht. Erstens ist es nur gerecht; wenn ein Mann mit original proletarischer Abstammung und einem IG-Metall-Mitgliedsbuch den Werktätigen das Leben schwer- macht: 'Ich kenne mich in euren Sorgen aus, also bin ich auch dazu berechtigt, euch ordentlich in sie hineinzutunken.' Zweitens spricht er den wirklichen Inhalt von Gerechtigkeit aus: Wenn der Staat einem was wegnimmt, ist es u n g e r e c h t, wenn der andere noch was kriegt. Oder: "Wenn schon die Rentner Opfer brin- gen, dann müssen auch die Arbeitnehmer Abstriche hinnehmen." Da- bei versäumt er nie den leutseligen Hinweis, daß man Nägel mit Köpfen machen muß, geschlachtete Kühe nicht zweimal melken kann und daß, wo er hobelt, die Späne nicht weit vom Stamm fallen. So sorgt er dafür, daß die Beschlüsse seines Kollegen Stoltenberg gut bei den Arbeitern ankommen. Auch für die intellektuellen Randschichten hält die BRD Politi- kermaterial bereit. Wer mit dem "Erscheinungsbild der SPD" unzu- frieden ist, kann sich an Gerhard Schröder ---------------- oder Oskar Lafontaine ---------------- laben. Deren wesentliche Aufgabe besteht darin die "Enkel Willy Brandts" zu sein und "Johannes Raus hervorragende Wahlchancen" zu zerreden. So haben sie hinterher auf jeden Fall rechtgehabt, sind und bleiben "jung und dynamisch", geben der SPD-Zukunft ein Zu- hause und halten die Partei nach grün offen. Letzteres hüten sie sich schwer zu sagen, lassen es aber hin und wieder über sich sa- gen. Kurt Biedenkopf --------------- hält als Professor die Fahne des Intellektuellen in der C-Partei hoch: 'der Kopf'. Deswegen darf er gleich auch noch die Fahne der CDU in einem 50%-igen SPD-Stammland hochhalten: Das macht er mit Einfällen, die ihm seine Partei gelegentlich übel nimmt. Zum Bei- spiel entdeckt er Lobenswertes an den Grünen, weil NRW-Landesva- ter Rau sich so nachdrücklich von denen distanziert. "Nachdenkliche Politik" ist eben immer die Tugend einer Partei, die die Not hat, nicht regieren zu dürfen. So kümmert sich ein christlicher Kreuz- und Querdenker um Bahro und sonstige vernach- lässigte Wählerschichten. Die grünen Männer ----------------- sind in Ministerien, Fachausschüssen und Fernsehrunden mittler- weile gern gesehen. So viel Sachverstand wie Wall- und Bangemann - nämlich den Konkurrenten den Sachverstand abzusprechen - brin- gen Fischer und andere Müller schon lange auf die Waage. Über so viel Liebe zum staatlichen Gewaltmonopol wie Wörner und Zimmer- mann verfügen Gerd Bastian und Otto Schily allemal. Und Funktio- näre wie Trampert und Beckmann können mindestens genauso gut die Bonner Runde mit Koalitionsarithmetik und den Wähler mit Erfolgs- statistiken versorgen wie Geißler und Glotz. Nur Petra Kelly ver- wechselt nach zahllosen Auslandsreisen noch immer manchmal Men- schenrechte mit Robbenbabys. Die grünen Frauen ----------------- sind eigentlich gar keine Frauen in dem Sinn. Vielmehr moralisie- rende Trantüten, die ihr natürliches Geschlecht als politischen Bonus verstanden wissen wollen, sooft sie ihre "Betroffenheit" als Richtschnur einer alternativen Politik präsentieren. Falls ihre Gedanken zu Umwelt und Frieden tatsächlich etwas mit dem Se- xus zu tun hätten, müßte man sie "dämlich" nennen. Da dem aber nicht so ist, kommt uns die Berufung auf ihre Natur wie eine Ent- schuldigung vor - für den brunzdummen Versuch, ausgerechnet die politische Gewalt mit einer Stiftung "Mutter Natur und Kinder des Friedens" zu verwechseln. Persönlich ist also viel gegen sie zu sagen. Das, woran sie glauben, wollen sie auch noch sinnfällig darstellen und vorleben - Blumen ins Parlament -, und das wirft wiederum ein schlechtes Licht auf die Männer, die sich mit ihnen abgeben. zurück