Quelle: Archiv MG - BRD BUNDESWEHR ZIVILSCHUTZ - Überleben ist machbar
zurück Bremer Hochschulzeitung Nr. 43, 04.05.1982 DRK-Kongreß in Bremen:SANIS FÜR DEUTSCHLAND
Auf dem Kongreß des Deutschen Roten Kreuz in Bremen ist "die in- tensivere Vorbereitung zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten und einer Katastrophe" zur Hauptaufgabe der nächsten Zeit erklärt worden. Der Vorwurf "die Rettungsdienste würden mit ihrer Vorbereitung für Katastrophenfälle Vorbereitungsarbeiten für einen möglichen Krieg leisten", wurde keineswegs dementiert. Im Gegenteil: "Wer den Rettungsdienst ablehnt, verkennt die Wirk- lichkeit und macht sich mitschuldig an dem Leid, das durch unter- lassene Hilfeleistung entsteht." (Weser-Kurier) Ungerührt von den Ideologien der Abschreckung und Verteidigung, trägt der Vizepräsident des DRK, Dr. SCHLEGELBERGER, seine Si- cherheit vor, daß hierzulande längst alles dafÜr getan ist, einen Krieg mit massenhaften Opfern in den Bereich der "Wirklichkeit" zu rücken. Sein Argument gegen die Kritiker ist die vorweggenom- mene Dienstverpflichtung der "Engel der Schlachtfelder" und gerät zu einer Verurteilung, die das entsprechende Urteil späterer Wehrgerichtsbarkeit moralisch vorwegnimmt: Deserteure. Nur die Lüge, daß aus unterlassener Hilfeleistung das "Leid e n t- s t e h t", profiliert diesen Mann als friedlichen Men- schenfreund. Klar, solange der Krieg noch v o r b e r e i t e t wird, wird nicht gegen die Russen die Pflicht erfüllt, sondern für die armen Menschen Hilfe geleistet. Für den reibungslosen Übergang sorgt das Versprechen des DRK: "Das DRK wird unbeirrt (!) weiter seine humanitäre Arbeit leisten." Schließlich gehört sich schon im Frieden die Frage nicht, warum einem so viele Fälle für "Humanität" angeliefert werden; im Ernstfall ist sie verbo- ten, weil sie mit der Feinderklärung entschieden und jede andere Antwort als Vaterlandsverrat geahndet wird. zurück