Quelle: Archiv MG - BRD BUNDESWEHR IDEOLOGIE - Mit der Bombe Frieden machen


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       Wochenschau
       

ALS MITTEL DER POLITIK DIE BUNDESWEHR

zu erhalten, war das Ziel, von dem sich das Bundesverfassungsge- richt bei seinem Urteil zum "Uniformverbot" für Soldaten bei po- litischen Veranstaltungen leiten ließ. Die "Süddeutsche Zeitung" vom 25. Mai faßte den Urteilstenor in dem Satz zusammen: "Karlsruhe: Mildestes Mittel, die Bundeswehr nicht in die Politik zu verwickeln." Daraus zu folgern, die Soldaten dürften im näch- sten Krieg nur ohne Uniform antreten, mißversteht die Intentionen der Richter in den roten Roben gründlich. Diese wollen nämlich verhindern, daß Soldaten "bei prinzipiell erlaubter außerdienst- licher Tätigkeit die Bundeswehr in politische Auseinandersetzun- gen verwickeln." Das ist konsequent gedacht: Wenn die Truppe das letzte Mittel der Politik ist, um ihre Auseinandersetzungen er- folgreich abzuwickeln, dann muß sie aus den Auseinandersetzungen um Ort, Art und Zeitpunkt ihres Einsatzes herausgehalten werden. So wurde die Klage eines Soldaten abschlägig beschieden, der auf einer "Anti-Kriegsveranstaltung" des DGB in Uniform auftrat. Nichts nützte dem Appellanten auch sein Hinweis, Kollegen seien bei Treffen der HIAG (= Interessenverband ehemaliger Kämpfer der Waffen-SS) unbeanstandet im grauen Rock aufgetreten. Die Duldung solcher Demonstrationen durch die Vorgesetzten liegt im speziel- len Falle durchaus auf der Linie der Begründung für die allge- meine Ablehnung durch Karlsruhe: Die Männer der Hitler-Armee le- gen schließlich auch Wert auf die Feststellung, daß sie sich da- mals als Mittel der Politik brav für Deutschland geschlagen haben und Änderungen in der Politik kein Grund sein dürfen, ihre treuen Dienste für sie und Deutschland postum zu diffamieren. zurück