Quelle: Archiv MG - BRD BUNDESWEHR ALLGEMEIN - Vom deutschen Militarismus


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       Rupert Scholz variiert sein Thema:
       

BUNDEWEHR, BUNDESWEHR, BUNDESWEHR!

Bevor er sich in den Flieger nach Moskau setzte, erteilte der neue Verteidigungsminister allem Rumnörgeln an seiner Truppe eine deutliche Abfuhr. Eine Reduzierung der T i e f f l ü g e kommt nicht in Frage. Der gelernte Professor der Rechtswissenschaften kennt sich näm- lich auch in mathematischen Basissätzen aus: Wenn a=b und b=c, dann ist c=a. Die Mittelkürzung durch den Haushaltsausschuß des Bundestages verstößt gegen diese elementare Logik und ist W e h r k r a f t z e r s e t z u n g. "Machen wir uns keine Illusionen. Heute sind es die Tiefflüge, morgen sind es die Manöver, und übermorgen wird die gesamte Bun- deswehr in Frage gestellt." Wenngleich Herr Scholz etwas übertrieb, wenn er den langen Marsch der Staatsfeinde durch die Institutionen schon im Haushaltsaus- schuß angelangt sah, so ist ihm doch in der Sache recht zu geben: Zu den Unkosten einer freiheitlichen Wehrmacht gehört ein bißchen Lärm nun mal dazu. Als gebildeter Verteidigungsminister weiß Herr Scholz außerdem, daß man allem Kritikastertum am besten das Maul stopft, indem man ihm seine Lieblingsfloskeln zurückgibt: Freie Bürger in freier Uniform lassen sich nicht stigmatisieren und ihrer demokratischen Grundrechte berauben: "Die Bundeswehr nannte Scholz die größte Bürgerinitiative und wichtigste Friedensbewegung in diesem Lande... rügte den Beschluß der SPD, der die wehrpflichtigen Bürger in die Kasernen verbanne; die Sozialdemokraten planten, öffentliche Gelöbnisse zu verbie- ten. Es sei nun an der Zeit, daß die SPD sage, wie sie es mit der Demonstrationsfreiheit halte, zumal da das Gelöbnis zur Verteidi- gung 'die wichtigste Demonstration in unserem Lande' sei." An dieser Klarstellung über Sinn und Zweck der Demonstrations- freiheit ist nur eines bedenklich: Die größten Militär-Demonstra- tionen finden doch angeblich immer noch im Osten statt?! Aber wie wir den laden dort drüben kennen, ist das sicher keine spontane Bürgerbewegung. zurück