Quelle: Archiv MG - BRD BUNDESWEHR ALLGEMEIN - Vom deutschen Militarismus


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       Korrespondenz
       
       "So einfach geht's nicht..."
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       "Wieder einmal haben die Herren von der Marxistischen Gruppe (MG)
       ganz 'vorurteilsfrei'  und 'ohne Blasphemie' ihre Kritik am Glau-
       ben überhaupt und an der katholischen Kirche im besonderen bekun-
       det. Auch wenn die Zitatensammlung in den Artikeln über die Reli-
       gion (MSZ,  6/80 vom  3.12.80) äußerst beeindruckend und dem Ver-
       fasser eine  gewisse Kenntnis der Materie nicht abzusprechen ist,
       kommt er doch zu einigen Fehlurteilen.
       - Jeder Christ,  so  denkt  sich  die  MG  das,  macht  sich  die
       'Vorstellung eines  höchsten Schöpfers und Richters' (MSZ, S. 48)
       und vollzieht  damit 'eine  sehr absolute  Verdammung der eigenen
       Menschennatur' (MSZ, S. 48). Wo habt Ihr denn das her? Diesen Ge-
       danken kann  man zwar  bei einigen  Theologen ansatzweise finden,
       katholische Lehre  ist es  jedenfalls nicht.  Schließlich glauben
       die Christen  doch an  die Menschwerdung Gottes. Wenn Gott Mensch
       ist, dann  ist Mensch-sein nichts Gott-fremdes, sondern es gehört
       zu Gott  dazu. Von daher läßt sich dann auch keine grundsätzliche
       Trennung zwischen Gott und Mensch aufrechterhalten.
       - 'Nie würden  sie (die Christen) sich anmaßen, aus eigener Kraft
       die sehr  weltlichen, ökonomischen wie politischen Ursachen klar-
       zustellen, wenn  ihnen etwas nicht paßt.' (MSZ, S. 48) Was sollte
       daran anmaßend  sein? Ein  christlicher Mensch hält sich durchaus
       zuständig für  das, was  auf der Welt passiert. Er ist auch nicht
       der Meinung,  daß es  richtig ist,  wenn Menschen ausgebeutet und
       unterdrückt werden.  Da ein  Christ im  übrigen auch  nicht damit
       rechnet, daß  Gott, bei  kurzfristigem Außer-Kraft-Setzen der Na-
       turgesetze, per  Wunder etwas  in der  Welt ändert  (so ein Blöd-
       sinn!) und  auch den  Christen niemand  die Verantwortung für die
       irdischen Zustände abnimmt. Immerhin hat es sich mittlerweile bei
       den Christen durchaus herumgesprochen, daß wir nicht mehr im Mit-
       telalter leben, und daß mit Schicksalsergebenheit heute kein Blu-
       mentopf mehr zu gewinnen ist.
       - Nach Eurer  Darstellung kann man nur glauben, wenn man die Ver-
       nunft verabschiedet. Mehr noch: je abstruser eine Glaubensaussage
       ist, umso  fester muß  man sie  glauben. Das glaubt Ihr doch wohl
       selbst nicht!  Die christliche  Theologie hat  immer den Anspruch
       gehabt, daß  die Glaubensinhalte  der Vernunft  zugänglich  sind,
       nicht nur  dem Glauben.  (In den Werken von Thomas von Aquin z.B.
       kann man sich ausführlich darüber informieren.)
       - Euer Missionierungsvorwurf  gegenüber der  Kirche hat uns über-
       rascht (vgl. MSZ, S. 48). Haben wir doch gerade diesbezüglich im-
       mer mit  Verständnis von  Eurer Seite aus gerechnet! Ihr versucht
       doch auch  die Leute von dem zu überzeugen, was Ihr für wahr hal-
       tet. Oder macht Ihr Eure Publikationen nur zwengs der Gaudi?
       Man sieht:  Auch wenn  man "Vorurteil"  durch  "Urteil"  ersetzt,
       heißt dies noch nicht, daß das, was gesagt wird, auch stimmt."
       
       Fachschaftsausschuß  Theologie  -  Sozialliberaler  Hochschulbund
       (SLH) an der Universität München
       
       Echter Glaube und das dazugehörige Leben
       ----------------------------------------
       
       Liebe Studenten in Christo!
       Herzlichen Dank  für das Kompliment von wegen "Kenntnis der Mate-
       rie". Leider  können wir  es nicht erwidern. Hier unsere Bedenken
       gegen Euren Weg, den  S i n n  des Glaubens, wie Ihr ihn Euch zu-
       rechtlegt, gegen unsere Aussagen über den  G l a u b e n  zu ver-
       teidigen.
       1. Die  Sache mit  dem großen Gott und den kleinen Menschen haben
       wir nicht  und schon  gar nicht ansatzweise bei einigen Theologen
       entdeckt, sondern  erstens in der Bibel und zweitens in der unter
       Christen üblichen  Übung des  Gebets -  von den Frechheiten unter
       dem Titel  "Du bist auch ein Sünder!" wollen wir mal nicht reden.
       Also wenn  Ihr nicht  betet, keine  kleinen Sünderlein  mehr sein
       wollt und "keine grundsätzliche Trennung zwischen Gott und Mensch
       aufrechterhalten" wollt,  dann tickt Ihr nicht mehr richtig. Denn
       dann könnt  Ihr auch  den Firlifanz  mit der Menschwerdung lassen
       und überhaupt Euren Herrgott ad acta legen. Im übrigen fällt Eure
       "Gott-sein  nichts  Mensch-fremdes"-Dialektik  unter  die  Rubrik
       "höherer Blödsinn" - denn Hirschkäfer glauben ja gar nicht an ih-
       ren Gott, weil sie andere Sorgen haben. Von den Amöben wollen wir
       wiederum nichts vermelden.
       2. Wir  raten Euch  also ganz dogmatisch: betrachtet mal die Welt
       einschließlich Eures  zwanghaften Tummelns  an der  theologischen
       Fakultät ein  paar Stunden   o h n e   Gott,   o h n e  Glauben -
       also   b l o ß   unter Zuhilfenahme  Eures Verstandes! Dann kommt
       Ihr auch  nicht zu  so saudummen  Sprüchen wie  "Ein christlicher
       Mensch hält  sich durchaus  zuständig für  das, was  auf der Welt
       passiert." Denn  das ist es ja eben: bei Sachen, in die man über-
       haupt nichts  reinzureden hat,  auch noch ein schlechtes Gewissen
       kriegen, so  als wäre man gefragt worden und ein heimlicher Urhe-
       ber von  Ausbeutung und  Unterdrückung! Und  für  richtig  werden
       nicht einmal die die Ausbeutung finden, die sie veranstalten. Die
       einschlägigen Figuren geben alle sehr viel auf die Menschenwürde,
       haben mit  dem Papst  gebetet und  rechtfertigen ihre Werke immer
       ganz anders  als mit  einem flammenden  Bekenntnis zur  Knechtung
       anderer. Euer  Bekenntnis zum  Abschied vom  Mittelalter fällt in
       dieselbe Rubrik:  Danke für das moderne Gehabe, das wegen der Ge-
       winnchancen der christlichen Sache (Blumentöpfe?) von der Schick-
       salsergebenheit Abstand  nimmt. Wenn  Ihr die "Verantwortung" für
       die irdischen  Zustände übernehmen wollt, weil ihr Christen seid,
       die zwischen  Gott und Mensch nicht mehr recht unterscheiden kön-
       nen, dann übernehmt sie doch. Im Vertrauen: wir lehnen sie ab!!
       3. Die  Geschichte mit  den Wundern  habt Ihr schlicht noch nicht
       kapiert. Wir haben nämlich nur darauf hingewiesen, was die Wunder
       im Gebäude  des christlichen  Glaubens leisten:  sie  machen  die
       "Hoffahrt" des  Menschen, der  etwas zu  wissen meint  und darauf
       baut, herunter  - von  "in der  Welt ändert"  war nicht die Rede.
       Ganz nebenbei  habt Ihr Euch zum "kurzfristigen (!!) Außer-Kraft-
       Setzen der  Naturgesetze" als  einer durchaus  diskutablen  Sache
       verhalten. Weiter  so! Paßt nur auf, daß Euch Eure Gemeinde nicht
       in die  Ketzerecke stellt  - da gehört Ihr nämlich vom Standpunkt
       des  G l a u b e n s  längst hin.
       4. Die  Sache mit  dem Glauben  und der Vernunft können wir nicht
       auf dem  hl. Thomas  beruhen lassen.  Überlegt Euch mal ganz ohne
       Christus und  Gott, warum  ein Mensch die  F o r d e r u n g  er-
       hebt, "daß die Glaubensinhalte der Vernunft zugänglich sind". Der
       gute Mann  hat eben einen Widerspruch benutzt und dafür plädiert,
       daß die Vernunft sich für den Glauben einzusetzen habe. Wie diese
       Vernunft dann  aussieht, wenn sie so gebraucht wird; daß sie also
       nicht mehr  übermäßig ist,  das solltet  Ihr von Thomas von Aquin
       besser kennen. Vom "Verabschieden" haben wir so geredet: "Mit dem
       Entschluß, an Gott zu glauben, hat ein Christ seinen Verstand je-
       doch keineswegs aufgegeben.
       Vielmehr beschäftigt  er ihn damit, seiner gläubigen Weltsicht zu
       d i e n e n."
       5. Eure Steigerung von "abstrus" - je abstruser eine Glaubensaus-
       sage ist,..." mögen wir nicht durchgehen lassen. So haben wir den
       Glauben   nämlich    nirgends   charakterisiert,   da   wir   die
       M e t h o d e  darlegen wollten, in der sich der  V e r s t a n d
       gerade dann  übt, wenn  er sich  für den Glauben dienstbar macht.
       Will heißen:  Die   A r g u m e n t e   des Glaubens  und für ihn
       taugen allesamt nichts - sie sind eben nur welche für den Gläubi-
       gen.
       6. Ein  "Missionierungsvorwurf", der  anderen ankreidet, für ihre
       Sache Anhänger  zu überzeugen,  liegt uns fern. Der Satz heißt so
       (und ist  durch das  vorzügliche Mittel der drucktechnischen Her-
       vorhebung unmißverständlich):  "Seine Selbstbezichtigung  will er
       als allen  übrigen Leuten  ebenso  a n s t e h e n d e  Gesinnung
       verstanden wissen,  und für  diese Haltung  geht er missionarisch
       hausieren."
       7. Ihr  hättet also  richtigerweise durchaus  folgendes  bemerken
       können: "Für diese, die christliche Haltung möchten Marxisten von
       der MG keine Agitation zulassen!"
       Alles klar? - MSZ
       
       
       Einsatzwünsche für den Ernstfall
       --------------------------------
       
       "Liebe MSZ-Redaktion! Dieses Schreiben erhielt ich vor kurzem von
       "meinem" DRK-Verband:
       "Sehr geehrte Schwesternhelferin!
       Bei Ihrer  Ausbildung hatten Sie sich freundlicherweise bereiter-
       klärt, wenn Ihre persönlichen Verhältnisse dies zulassen, bei öf-
       fentlichen Notständen  für eine pflegerische Tätigkeit zur Verfü-
       gung zu stehen.
       Wie Ihnen  bekannt ist,  wird in  einem etwaigen  Spannungs- oder
       Verteidigungsfall Ihr  freiwilliger Einsatz  im Einvernehmen  mit
       dem Arbeitsamt unter weitgehender Berücksichtigung Ihrer Einsatz-
       wünsche sowie Ihrer persönlichen Verhältnisse geregelt.
       Dieses setzt voraus, daß alle Schwesternhelferinnen unter der an-
       gegebenen Adresse  erreichbar sowie  die Einsatzfähigkeit und die
       Einsatzwünsche bekannt sind.
       Aus diesem  Grunde bitten  wir Sie, uns dabei behilflich zu sein,
       die Einsatzkartei auf den neuesten Stand zu bringen. Bitte füllen
       Sie die  Rückseite dieses  Bogens aus und schicken ihn an uns zu-
       rück.
       
       Angaben für die Schwesternhelferinnen-Kartei
       
       ..............................................
       Name          geborene                  Vorname
       
       ............
       geb. am
       
       ......................................................
       Straße Postleitzahl Haupt-   Telefon privat/
                           wohnsitz         dienstlich
       
       ......................................................
       Straße Postleitzahl 2. Wohn- Telefon privat/
                              sitz          dienstlich
       
       Geburtsjahre meiner Kinder unter 15 Jahren............
       mein erlernter Beruf....... ausgeübter Beruf..........
       Ich bin selbständig/beschäftigt bei (Anschrift des
       Arbeitgebers).........................................
       Krankenkasse (Anschrift ).............................
       Name und Anschrift meiner nächsten
       Angehörigen...........................................
       
       Einsatzwünsche (Zutreffendes bitte ankreuzen)
       Meine bisherigen  Angaben  über  den  gewünschten  Einsatzbereich
       bleiben bestehen.
       Die Angaben ändern sich folgendermaßen:
       Ich möchte ausschließlich im zivilen Bereich z.B.
       Krankenhaus, Hilfskrankenhaus eingesetzt werden.
       Ich möchte  ausschließlich in  der ortsfesten militärischen Laza-
       rettorganisation tätig werden.
       Ich bin mit einem Einsatz in beiden pflegerischen
       Bereichen - je nach Bedarf - einverstanden.
       Meine bisherigen Angaben für meine Einsatzfähigkeit bei öffentli-
       chen Notständen bleiben bestehen.
       Die Angaben ändern sich folgendermaßen:
       Ich bin voll einsatzfähig Ich möchte nur örtlich ein-
                                 gesetzt werden.
       Ich bin bedingt einsatz-  Ich bin zu einem
       fähig                     überörtlichen Einsatz bereit
       Grund für bedingte Einsatzfähigkeit...................
       
       Bei der Beantwortung der Fragen beachten Sie bitte folgendes:
       Ihre Angaben sollen Ihre Wünsche und Möglichkeiten für einen Ein-
       satz ausdrücken.
       Ihre persönliche Situation soll hierbei entscheidend sein.
       Die Abkömmlichkeit am Arbeitsplatz ist jetzt nicht zu berücksich-
       tigen.
       Diese Frage wird in einem etwaigen Einsatzfall geregelt.
       Zu Ihrer Orientierung einige Hinweise:
       - Tragen Sie bitte alle erbetenen Angaben ein
       - Kreuzen Sie bitte Ihre Einsatzwünsche in den dafür vorgesehenen
       Feldern an
       - Senden Sie  den ausgefüllten  Bogen, auch wenn keine Änderungen
       vorliegen, und die Nachweis bzw. Testatkarten über die praktische
       und theoretische  Fortbildung im abgelaufenen Jahr bitte umgehend
       an uns zurück.
       Wir danken  Ihnen für  Ihre Mithilfe!  Sollten Sie weitere Fragen
       oder Wünsche haben, teilen Sie sie uns bitte mit.
       Wußten Sie schon,
       daß die Programme der theoretischen Fortbildung
       - vielseitig und interessant sind
       - Ihre Kenntnisse wieder auffrischen
       - Ihr Wissen  erweitern daß  es in der Ausbildung in Erster Hilfe
       viele Neuerungen gibt?
       
       Mit freundlichen Grüßen
       Ihr Rotkreuz-Kreisverband"
       
       Mir ist daran einiges aufgefallen, und ich meine, daß dieser Vor-
       gang eine breitere Öffentlichkeit was angeht.
       1. Das DRK erkennt die Zeichen der Zeit. Schluß mit der Illusion,
       'Verteidigungsfall' ginge  nur Soldaten  etwas an! Hausfrauen und
       Studentinnen, erinnert  euch allmählich  dran, daß  auch ihr euch
       verpflichtet habt, Lazarett-Reservisten, die ihr seid!
       2. Merke: da du dich einst bereit erklärt hast, firmiert dein zu-
       künftiger Einsatz  unter  'Einsatz w ü n s c h e'!    Entscheiden
       darfst du  ganz freiwillig,  ob du  lieber mitten im Schlachtfeld
       oder an der Heimatfront den Kriegsopfern beim Verrecken assistie-
       ren willst!
       3.   W i r   legen deinem  Einsatz gewiß  keine Steine in den Weg
       (das Arbeitsamt  kümmert sich  - wie rührend!) - also sei du auch
       nicht kleinlich:  einsatzfähig bist du allemal ('nicht einsatzfä-
       hig' kann  man  nicht  ankreuzen!!),  und  wenn  du  meinst,  nur
       'bedingt', dann  gib erst  mal an,  wieso -  Kinder über 15 Jahre
       können doch lässig auf ihre Mami verzichten, und du selber willst
       doch wohl  kein Grund  sein für bedingte Einsatzbereitschaft?! Du
       brauchst dir auch keine Sorgen zu machen, was im Falle deines Ab-
       lebens in  Erfüllung deiner  Pflicht geschieht:  du gibst  uns ja
       jetzt schon mal die Adresse deiner nächsten Angehörigen!
       4. Bisher galt: wer nicht regelmäßig an Fortbildungsveranstaltun-
       gen teilnimmt,  darf sich  nicht mehr  Schwesternhelferin nennen.
       Ich habe  mich seit  8 Jahren nicht mehr dort blicken lassen. Die
       offensichtliche Reaktion  anno '80:  Schwamm drüber. Wo ein Wille
       (zum Einsatz)  war, da  wird doch  auch nach  Jahren noch ein Weg
       sein! Schließlich  geht es  jetzt um  Höheres, und  'daß die Pro-
       gramme zur  theoretischen Fortbildung  vielseitig und interessant
       sind', steht heute im Wortsinn am Rande!
       5. In  diesem Sinne war dem Schreiben eine Einladung zur nächsten
       Fortbildung beigefügt; Thema: 'Massenanfall von Verletzten im Ka-
       tastrophenfall'.
       Hieraus entnehme ich nicht nur wie üblich, daß Kriege und AKW-Un-
       fälle ebenso  unberechenbar hereinbrechen  wie Erdbeben und Über-
       schwemmungen (noch  nicht mal  die sind's  ja in  Wirklichkeit  -
       siehe Italien!),  sondern auch,  daß es  bei der Pflege von deren
       Opfern offenbar  anders zugeht als im Krankenhaus zu Friedenszei-
       ten. Nur:   m e d i z i n i s c h e   Entscheidungen sind es wohl
       kaum, die  da zu  treffen bzw.  jetzt schon  zu üben sind! Unter-
       stellt ist  ja ganz offensichtlich eine völlig unzureichende Aus-
       stattung des  Lazaretts mit  Material und Personal - unzureichend
       von dem Standpunkt aus: die Leute so weit gesund zu machen wie es
       medizinisch irgend  geht; in  der Tat  ein vermessener Anspruch -
       hätte unser  Staat je irgendwo diesen Zweck gehabt, dann würde er
       ja wohl  kaum überall  AKWs hinsetzen  bzw. mit  Drill, Gehorsam,
       Fahneneid das  Volk zum Krieg bereit machen. Also geht's im Laza-
       rett drum,  über 'Chancen' zu urteilen - und sie damit zu vertei-
       len! -  wer auch  m i t  Operation zu 75% ein toter Mann ist, der
       muß zurückstehen  hinter einem  mit Überlebenschance,  der  viel-
       leicht in  zwei Wochen wieder fit zum Schießen und Erschossenwer-
       den ist!  Bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe darf die Schwe-
       sternhelferin dem  Herrn Doktor  zur Hand  gehen! - und da fragen
       die, ob man noch 'weitere Fragen oder Wünsche' hat!"
       A., Marburg
       
       
       Flexible Response aus der Hardthöhe
       -----------------------------------
       
       Betr.: "Argumente  zur Wehrmacht"  der MARXISTISCHEN GRUPPE (MG),
       S. 1, 4. Spalte Mitte, Zitat:
       
       "Die stärkste  Panzerabwehr(!)waffe ist"  (man höre  und staune!)
       "der  Kampfpanzer,  der  zugleich  Rückgrat  des  taktischen  Ge-
       gen(!)angriffs im  Rahmen der Defensiv" - (natürlich!) "Strategie
       ist." (Verteidigungs-Weißbuch '79)
       
       Liebe Redaktion!
       Wie mir  aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen aus der Hardt-
       höhe bekannt  wurde, wollen  die Autoren  des nächsten  Verteidi-
       gungsweißbuches die  o.g. Passage aufgrund Eurer Kritik etwa fol-
       gendermaßen ändern:
       
       "Die stärkste  Panzer a n g r i f f s(!)waffe ist"  (man höre und
       staune!) "der    V e r t e i d i g u n g s panzer,  der  zugleich
       Rückgrat  des     s t r a t e g i s c h e n    P r ä v e n t i v-
       (!)schlages im Rahmen der Offensiv-(natürlich!)T a k t i k  ist."
       (Verteidigungs-Weißbuch 1981)
       
       Zwar werden  auch hiermit  nur "ganz  gewöhnliche Militäraktionen
       "sprachgeregelt", bei  denen  "Offensive"  und  "Defensive"  "gar
       nichts Moralisches  sind, sondern bloß unterschiedliche, einander
       abwechselnde Taktiken  der Kriegs f ü h r u n g",  aber, so hofft
       man von  verantwortlicher Seite,  das klänge  dann nicht  mehr so
       "gequält"   "friedlich-idyllisch",    sondern   der    Ära   Rea-
       gan/Haig/Schmidt/Apel angemessener.
       Rudolf, Göttingen
       

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