Quelle: Archiv MG - BRD AUSSENPOLITIK VERTRIEBENE - Vom östlichen Unrecht


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       Münchner Hochschulzeitung Nr. 18, 29.06.1983
       
       Wochenschau
       

AM "DEUTSCHLANDTREFFEN" DER SCHLESIER

hat mit Heinrich Windelen (CDU) erstmals seit 1969 wieder ein Bundesminister teilgenommen, weil, seit der Wende in Bonn, "das Wiedervereinigungsstreben" regierungsamtlich wieder und erst recht "auch den Ostgebieten gilt". Daß die Fragen der N a t i o n noch vor r e l i g i ö s e n Devotionalien rangie- ren, stellte der Abgeordnete Hupka (CDU) klar: Was er Polens "kommunistischen Machthabern" vorwarf, die Nachricht zu "verbreiten, Papst Johannes Paul II. sei in Wroclaw zu Besuch", noch aber "heiße die Stadt Breslau" und sei "die Hauptstadt Schlesiens und gehöre zu Deutschland in den Grenzen von 1937", das trifft natürlich auch den polnischen Patrioten Wojtyla, des- sen "freies Vaterland" sich erklärtermaßen bis zur Oder und Neiße erstreckt, lediglich gewissermaßen zur Zeit unter kommunistischer Verwaltung" steht und leidet. Bundestagsvize Stücklen (CSU) "würdigte" vor seinen im vollen Wichs angetretenen Burschen "den Verzicht der Vertriebenenverbände auf Rache und Vergeltung". Es ginge ihnen "n u r" ums "Recht auf die alte Heimat". Da wird sich dann wohl nach "endgültiger Festlegung der Grenzen in einem frei ausgehandelten Friedensvertrag mit G e s a m t deutsch- land", also nach dem Krieg, ein "versöhnendes" Arrangement bezüglich der Neuen Heimat von 10 Mio. Westpolen finden lassen. Zumal Windelen "der Auseinandersetzung mit einer bitteren Vergangenheit" nicht "ausweichen will", worunter er vor allem "die Verbrechen, die an Deutschen verübt worden sind" versteht, weil diese bislang "verschwiegen" worden sein sollen. Das löse "Verkrampfungen", wie überhaupt, so der niedersächsische Ministerpräsident Albrecht (CDU), "die friedensstiftende Wirkung einer heimatlichen Bindung betont" werden muß. Ob der Mann damit auf dem nächsten Kongreß der PLO auftritt? zurück