Quelle: Archiv MG - BRD AUSSENPOLITIK OSTPOLITIK - Deutschland über alles
zurück WochenschauBOTSCHAFTSBESETZUNGEN AUF DEM BODEN DES GRUNDGESETZES
in den Hauptstädten der CSSR, Polens, Ungarns und Rumäniens blei- ben bis auf weiteres integrierter Bestandteil der BRD-Ostpolitik. Programmatisch formuliert hat dies Minister Windelen (CDU): "Die Bundesregierung e r m u t i g t niemanden zum Verlassen der DDR. Sie r e s p e k t i e r t aber den Wunsch jedes Deutschen, sich dort niederzulassen, wo er nach eigener Entscheidung leben will." Daraus folgt die Praxis der BRD-Regierung, keinen der von ihr als Rechtssubjekt reklamierten deutschen Menschen, die sich in einem exterritorialen Gebäude hausordnungswidrig niederlassen, einfach rauszuschmeißen, sondern ihnen ganz im Gegenteil vollen politischen und Rechtsschutz zukommen zu lassen. J e d e r Bot- schaftsflüchtling wird so zum d i p l o m a t i s c h e n P r o b l e m f a l l und "belastet die Beziehungen zur DDR". Daß dabei hauptseitig die DDR belastet wird, verdeutlichen die Bonner Forderungen an sie zur "Lösung des Problems": Der "beste Weg, auf dem die DDR den Ausreisedruck und die daraus entstehen- den Unzuträglichkeiten verringern könne, bestehe in einem Gesetz, mit dem die DDR-Deutschen eine P e r s p e k t i v e bekämen". Bonn versichert durch seinen Staatssekretär Rehlinger ausdrück- lich, daß "keinerlei Druck auf die Flüchtlinge zur Rückkehr in die DDR ausgeübt wird", und verstärkt statt dessen den Druck auf die DDR, sie solle für eine "humane Lösung" sorgen. So sorgt je- der DDR-Rückkehrer mit zugesicherter Straffreiheit und Aussicht auf Ausreisegenehmigung dafür, die "deutsche Frage offen zu hal- ten": Die diplomatischen Vertretungen der BRD m i ß a c h t e n die Souveränität der DDR über ihre Bürger, und die Bundesregie- rung verhandelt "diskret" mit der DDR über Formen, mit denen Ost- berlin das auch noch de facto a n e r k e n n e n soll. zurück