Quelle: Archiv MG - BRD AUSSENPOLITIK OSTPOLITIK - Deutschland über alles
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DIE BELEIDIGTE UNSCHULD DER "SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG"
Das "Neue Deutschland" beschreibt die Tätigkeit westdeutscher
Journalisten in der ostdeutschen Protestszene folgendermaßen:
"Mit dem Ziel, eine DDR-innere Opposition zu schaffen, sind auch
einige von den BRD-Geheimdiensten bestellte und bestallte Journa-
listen maßgeblich mit daran beteiligt, dafür geeignete Personen
in unserem Land ausfindig zu machen, sie mit entsprechenden Mit-
teln zu unterstützen und auszurüsten... Es ist kein Zufall, wenn
manche westliche Journalisten rechtzeitig wissen, wo etwas pas-
sieren soll, und immer dann zur Stelle sind, wenn bestimmte
Kräfte in der DDR irgendwelche Provokationen zu starten versu-
chen." (SZ, 4.2.)
Die "Süddeutsche" ist empört:
"Ein Regime hat es nötig, von seinen Schwierigkeiten abzulenken.
Es braucht dazu einen Buhmann. Journalisten bieten sich überall
in der Welt für diese Rolle an. Sie sind kritisch gegenüber den
Regierenden..."
So überaus kritisch, daß sie sich glatt mit den erklärten Gegnern
ihrer Obrigkeit anlegen. Und dafür lassen sie sich noch nicht
einmal bezahlen, schon gar nicht g e h e i m.
Im übrigen ist der "kritische Journalismus" der SZ so ehrlich,
genau 4 Tage später zu Protokoll zu geben, daß er genau das tut,
wofür ihn das "Neue Deutschland" angegriffen hat: Im Totschweigen
von Kritik hierzulande geübt, spielt er den Verstärker und Über-
treiber oppositioneller Umtriebe anderswo:
"Das Interesse westlicher Medien überzeichnet zwar die tatsächli-
che Bedeutung der Friedens-, Menschenrechts- und Umweltbewegung
in der DDR, kündet aber wenigstens von ihrer Existenz und ver-
schafft ihr auch intern einige Aufmerksamkeit und Wirkung."
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