Quelle: Archiv MG - BRD AUSSENPOLITIK ANSCHLUSS - Die Eroberung der DDR
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Gegendarstellung
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Der westdeutsche Steuerzahler traut sich zwar nicht, es laut zu
sagen; aber er wird den Verdacht nicht los: Das viele Geld, das
der Staat bei ihm einsammelt, kriegen die Zonis drüben; und das
auch noch ganz unverdient.
Diese Vorstellung ist verkehrt. Richtig ist vielmehr:
- Auch in der Zone kriegt keiner Geld, außer er verdient es sich.
Nach den Sitten und Maßstäben des gesamtdeutschen Kapitalismus,
also durch Lohnarbeit oder durch ein Geschäft. Wer "drüben" ein
dickes Geschäft aufzieht - mehr als eine Würstchenbude muß es
schon sein! -, der kriegt d a z u Geld hinzugeschenkt; so ähn-
lich wie hier Investitionen begünstigt werden. Und wer drüben
keine Lohnarbeit findet, wird von Staats wegen eine Zeitlang aus
Arbeitsamtsbeiträgen über Wasser gehalten, weil ihn vielleicht
irgendwann ja doch ein Unternehmer brauchen kann; auch das wie
hier, nur noch viel billiger. Also:
- Das Geld, das der Staat einsammelt - übrigens gesamtdeutsch und
keineswegs bloß im Westen, auch der Billiglohn der Zonis gibt ei-
niges an Steuern und Abgaben her -, steckt er, "drüben" wie hier,
erst einmal in s i c h s e l b s t, damit es ihn überall gibt
mit seinen Behörden und Arbeitsämtern, seinem Verfassungsschutz
und seinen Finanzbeamten. Und er steckt es zweitens in die Ge-
schäfte, die seine reichen gesamtdeutschen Lieblingsbürger anzet-
teln, damit wenigstens deren Geld "drüben" schon mal die gleichen
hervorragenden Lebensbedingungen vorfindet wie im Westen des
Vaterlands; dabei hat er höchstens die Sorge, daß die Geldvermeh-
rung "drüben" doch nicht so schnell in Schwung kommt, wie er es
sich wünscht.
Richtig ist also: Die Regierung verschenkt die eingesammelten
Gelder ausschließlich an ihr Vorhaben, aus Großdeutschland ein
einheitliches D-Mark-Paradies für Kapitalisten zu machen und eine
Staatsmacht mit größerem Gewicht in der Welt.
Fragt sich nur, ob das richtig ist.
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