Quelle: Archiv MG - BRD ALLGEMEIN - Auf dem Weg zur Weltmacht
zurück Was nicht unter die "rückhaltlose Aufklärung", die in Sachen Atom"skandal" allgemein gefordert wird, fällt:DIE BRD IST ATOM-MACHT
Mit dem Atomwaffensperrvertrag, in dem sich die USA, Großbritan- nien und die UdSSR verpflichtet haben, weder Atomwaffen, noch Rohmaterial und Technologie zu ihrem Bau an dritte Staaten zu liefern, lastet auf der BRD eine Beschränkung ihrer Stellung als Großmacht, die deutsche demokratische Politiker lange zögern ließ, diesem Abkommen überhaupt beizutreten. Gründungskanzler Adenauer warnte: "Ich hoffe, daß die Bundesrepublik nicht ihr To- desurteil unterschrieben hat"; und Franz Josef Strauß, der schon immer für bundeswehreigene Atomwaffen war, hetzte: "Das ist ein neues Versailles von kosmischen Ausmaßen." Es ist also eine reichlich müßige Frage, ob wirklich Material für einen Atombombenbau nach Pakistan oder Lybien gelangt ist - diese Staaten werden allein damit nicht zu Atommächten. Trotzdem wird diese "Befürchtung" der Öffentlichkeit als heißer Debattenstoff serviert, und niemand will darüber die schlichte Wahrheit über die Atommacht BRD zur Kenntnis nehmen: Die Bundesrepublik Deutschland kann Atombomben herstellen! Diejenigen, die jetzt vor dem "Einstieg" oder "Weg zur Bombenproduktion" warnen, haben das Wesentliche schon versäumt. Die Einschränkung der nationalen Sou- veränität, die die BRD im Unterschied zu vergleichsweise ähnlich potenten Mächten wie Frankreich und Großbritannien hinnahm, weil der vergeigte Weltkrieg hier Rücksichtnahmen geraten erscheinen ließ, ist praktisch längst überwunden. Genau so lässig wie letz- tes Jahr, als man anläßlich der Null-Lösung zwischen den Super- mächten erfahren durfte, daß die Bundeswehr einen kompletten Satz Atomraketen (die Pershing 1A) als ihre eigenständige "Drittstaatenwaffe" für sich reklamiert, kriegt die Öffentlich- keit jetzt die technische und materialmäßige Atomwaffenbereit- schaft der netten kleinen Bundesrepublik Deutschland mitgeteilt: Sie kann die Dinger ohne fremde Lieferanten selbständig produzie- ren! 1995 steht die Verlängerung des Atomwaffensperrvertrages an. Das wäre in den Augen der Politiker ein wirklicher Skandal und ein unerträgliches Versäumnis, wenn dann am kompletten Herstel- lungsapparat noch irgendetwas fehlen würde. Das ist die Wahrheit vom "geschlossenen nationalen Brennstoffkreislauf"! Noch will die Botschaft nicht ganz auf Beschwichtigungen, faden- scheinige Dementis und einschränkende Meldungen verzichten. Wenn sich Wissenschaftler der Kernforschungsanlage Karlsruhe in der belgischen Wiederaufbereitungsanlage Mol herumtreiben, dann soll man ihre Aufbereitungsfähigkeit als bloße "Forschungs"-Möglich- keit begreifen. Selbstverständlich haben sie nichts damit zu tun, wenn hinterher wieder ein paar Kg Plutonium durch die Landschaft reisen. Wenn Strauß sein Wackersdorf bauen läßt und dafür einen ganzen Land- strich tyrannisiert, dann soll es dabei immer noch "bloß" um "Entsorgung" von "Atommüll" gehen, und das dabei anfallende Plu- tonium soll die nette Eigenschaft haben, bloß "zivil" zu sein (eine hochinteressant neue Kategorie der demokratischen Kernche- mie!) und nicht "militärisch". Auch das Wunder der Naturwissen- schaft sollen demokratisch gebildete Hirne umstandslos hinnehmen, daß unser "ziviles" Plutonium sich in pakistanisch-libyschen Hän- den plötzlich in "militärisch brauchbares" verwandelt... Das ist es - das nationale Atomprogramm --------------------------------------- Die "weitsichtige" Energiepolitik der BRD sorgt nicht nur dafür, daß der deutsche imperialistische Staat auf dem Felde der nuklea- ren "Hochtechnologie" den "Anschluß" nicht verpaßt. Denn Atom- macht von US-Gnaden zu sein, das kann für Deutschland-West nicht das letzte Wort sein. Auch in den letzten Tagen des Weltfriedens und seiner (Kriegs-)Geräte hört die Konkurrenz unter den west- lich-demokratischen Brüdern nicht auf. Die BRD geht davon aus, daß es allemal besser ist, sich als Atommacht fürs Bündnis nütz- lich zu machen. So hat die Energiepolitik der Bundesregierung seit Adenauer über Brandt und Schmidt zu Kohl sich immer darum gesorgt, daß die nötigen Voraussetzungen dafür vorhanden sind. Heute gehört es sich einfach für so eine M a c h t auf der Welt, A t o m-Macht zu sein. zurück