Quelle: Archiv MG - ASIEN INDIEN - Die volkreichste Demokratie
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Marxistische Studentenzeitung 12/84
Internationale Heimatkunde: Die indische Union
DIE VOLKREICHSTE DEMOKRATIE DER WELT
Die INDISCHE UNION, amtlich Bharat, genießt den zweifelhaften
Ruf, die volkreichste Demokratie der Welt zu sein. Daß sich in-
zwischen eine knappe dreiviertel Milliarde Menschen unter der
Herrschaft Neu Delhis tummelt, gilt als die bemerkenswerteste Ei-
genschaft dieses Staates; daß pro Monat netto ein bis eineinhalb
Millionen hinzukommen, als sein größtes Problem; daß alle Be-
mühungen um Massensterilisierungen und andersartige Geburtenkon-
trolle diesen Zuwachs noch nicht "eingedämmt" haben, als seine
bedenklichste Schwäche.
Wie bescheuert diese Beurteilung auch ist, sie zeigt doch sehr
sachgerecht das eine: Für die Maßstäbe der modernen Völkerfamilie
kommt es auf die große Zahl von Indern nicht an; daß ihr Staat
über ein Sechstel der Menschheit gebietet, verleiht ihm keines-
wegs ein Sechstel an internationaler Wichtigkeit. Umgekehrt: Ge-
messen an dem, was ihr Vaterland darstellt in der Welt, sind sie
bei weitem zu zahlreich. Der "Beweis" für dieses menschenfreund-
liche Urteil fällt sachkundigen Beobachtern nicht schwer: Es gibt
kaum genug für sie zu essen. Der Erfolg, daß Jahr für Jahr mehr
geerntet wird, wird durch die zusätzlichen "hungrigen Mäuler" im-
mer wieder zunichte gemacht. Diese interessante Begutachtung des
Durchschnitts-Inders als Esser, der nichts als Sorgen macht, ist
so beliebt, daß ihre Verkehrtheit nicht einmal denen auffällt,
die ihren Zynismus noch irgendwie bemerken. Die Regierung, die
jedes Jahr die Getreide- und Bohnenernte nach Gewicht, Preis und
Kalorienangebot säuberlich auf die Häupter ihres Volkes umrechnet
und dabei seit einiger Zeit auf statistische Sättigungsraten von
über 90% kommt, ist in Wirklichkeit ja gar nicht der Veranstalter
einer fortwährenden Inder-Fütterung (die Weltöffentlichkeit, die
sich um die Richtigkeit derartiger Rechnungen sorgt, schon gleich
nicht). Es dennoch so zu sehen, zeugt allerdings weniger von
Ignoranz als von einem soliden Standpunkt: Wenn Untertanen ihrem
Staat nicht genügend n ü t z e n, dann g i l t ihr Unterhalt
als Last, auch wenn ihr Staat eine solche Last überhaupt nicht
kennt, geschweige denn trägt; denn eine zivilisierte Staatsgewalt
hat allemal Wichtigeres zu tun als Brötchen zu verschenken. Ein
gewisser Realismus ist diesem Standpunkt nicht abzusprechen. Auch
in Indien steht die Regierung nicht für die Ernährung, sondern
für die Benutzung ihrer Volksmassen ein - wobei allerdings der
erzielte Nutzen, nach fortschrittlichen Maßstäben beurteilt,
schwer zu wünschen übrig läßt.
Indiens Wirtschaft I
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Der 'informelle Sektor': Viel Klein-Arbeitsvieh macht auch Mist
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In der indischen Landwirtschaft, wo die Nahrung für die statisti-
sche Beinahe-Sättigung des Durchschnitts-Inders erzeugt wird, be-
steht an der Drittel Milliarde Leute, die unter, und an den zig
Millionen, die ein bißchen über der offiziellen Armutsgrenze da-
hinvegetieren, ein ganz anderes Interesse als der fromme Wunsch,
sie satt zu machen.
Eine Klasse von Grund- und Geldbesitzern verfügt dort über Mittel
und Methoden, mit der Arbeit dieser Leute Rupien zu machen - je-
weils nur ganz erbärmlich wenige, aber immerhin. Als Landpächter
und Landarbeiter, nicht selten mit ein paar Quadratmetern eigenem
Grund, die nicht entfernt zum Überleben reichen, sind die Massen
dort auf größere Grundbesitzer angewiesen, die ihre Äcker ver-
pachten gegen Ablieferung von ein bis zwei Dritteln der Ernte
bzw. einer entsprechenden, nicht selten unabhängig vom tatsächli-
chen Ertrag festgelegten Geldsumme - oder Tagelöhner brauchen -
für ein paar Rupien und eine Handvoll Hirse. Weil das höchstens
zufällig zum Leben reicht, sind die Massen zweitens auf Geldver-
leiher angewiesen, denen sie offiziell verbotene Wucherzinsen
zahlen und, wenn sie sonst nichts mehr haben, ihre Arbeitskraft
und die ihrer Familie verpfänden müssen. Der Pfändungsfall bedeu-
tet dann den Beginn einer Sklaverei oder Leibeigenschaft auf
(Lebens-) Zeit ebenfalls offiziell verboten und statistisch er-
mittelt -, die mit feudalistischen Herr- und Knechtschaftsver-
hältnissen nichts zu tun hat: Ihre Grundlage sind eben Geldschul-
den, meist in lächerlicher Höhe, ihre Verlaufsform Zwangsvermitt-
lung in allerlei Arbeitsverhältnisse und Zinsen- plus Tilgungs-
"Abzug an der Quelle". So beherrscht die Geldwirtschaft noch das
letzte der halben Million indischer Dörfer und verwandelt die
nackte Existenz noch des letzten Tagelöhners in eine Frage der
Zirkulation von ein paar Rupien, die bei den zuerst zuständigen
Privateigentümern hängenbleiben.
Ein paar der so akkumulierten Rupien gehen regelmäßig für Schlä-
gertrupps drauf, die den Eigentumslosen im Zweifelsfall oder auch
vorsorglich die Heiligkeit des Privateigentums klarmachen; die
indische Polizei kann sich darum nämlich nicht auch noch überall
kümmern. Ebenso regelmäßig werden ein paar Schmiergelder an die
Verwaltung fällig, damit die die schönen "sozialistischen" Ge-
setze über die Maximalgröße des privaten Grundeigentums und gegen
die Schuldknechtschaft richtig auslegt.
Die verschiedenen Agrar-"Revolutionen", zu denen Indiens Regie-
rung sich so gern gratulieren läßt, haben dieses Verhältnis nicht
zerstört, sondern mit neuen Mitteln ausgestattet. Gefördert wurde
die Produktion für "den Markt": mit Saatgut für neue Feldfrüchte,
Kunstdünger und landwirtschaftlichen Maschinen, die massenhaft
Landarbeiter ersetzt haben; das alles auf Kredit, was den Anbau
auf größerer Stufenleiter - auf Kosten zahlloser Kleinpächter -
und die vollständigere Vermarktung der Ernte - auf Kosten der
Subsistenzwirtschaft außerhalb der kleinen Rupien-Zirkulation -
erzwungen hat; auf dem "Markt" bekamen die Bauern es zugleich mit
der staatlich arrangierten Konkurrenz amerikanischer Getreideim-
porte zu tun, die nicht einfach verfüttert, sondern für eine
"marktgemäße Preisdämpfung" eingesetzt worden sind. Seither be-
schert jeder 5-Jahres-Plan neue "Produktionsanreize" für Ge-
wächse, mit denen sich z.B. in anderen Produktionszweigen Lohnen-
deres anfangen, also auch mehr Geld erlösen läßt als mit Nah-
rungsmitteln für ein Landvolk, dessen Arbeitskraft ohnehin dafür
immer entbehrlicher wird. Gerade beschenkt die EG Indiens Bauern
mit einer "weißen Revolution": Unter Einsatz des europäischen
Milchsees, der in Pulverform exportiert wird, zieht man an ausge-
wählten Stellen eine Molkereiwirtschaft auf, die die "mittel-
ständische" städtische Kaufkraft erschließen soll; tüchtige
Landleute sind dafür ausersehen, mit Importkühen dann auch die
Molkereien mit Rohstoff zu versorgen - ein ökonomisches Todesur-
teil über ein paar weitere Massen von Kleinstpächtern und der-
gleichen, für deren Hirse dort kein Platz mehr bleibt, wo dem-
nächst holsteinische Rekordkühe weiden sollen.
Die Zerstörung des eingebürgerten Aussaugungssystems kommt bei
dieser allmählichen Kapitalisierung der indischen Landwirtschaft
aus mehreren Gründen nicht heraus. Erstens erreichen die diversen
"Revolutionen" nur wenige "begünstigte" Regionen. Zweitens gibt
es um die meisten Dörfer herum noch genügend Ödland, auf dessen
Herrichtung die überflüssig gemachten Pächter sich stürzen dür-
fen. Speziell im Süden ist Platz für solche staatlich erzwungenen
Ernährungsinitiativen.
Drittens haben Indiens volksnahe Geschäftemacher im ganzen Land
ein Handwerk aufgezogen, das dem Muster des Pacht-, Tagelöhner-
und Schuldknechtschaftswesens in der Landwirtschaft folgt: An
Millionen primitiven Spindeln, Webstühlen und Nähmaschinen lassen
Händler und Geldverleiher im Verlagssystem Textilien in Heimar-
beit produzieren, die dann preislich sogar mit der Fabrikware aus
Bombay konkurrieren können und den guten Ruf indischer Billigware
festigen. - Die ausgedehnte städtische Klein-"Industrie" funktio-
niert im übrigen auf derselben Basis. Für Rechtssicherheit und
gerechten Lohn sorgen auch da die Händler, Verleger und Gläubiger
mit ihrer eigenen Knüppelgarde.
Die indische Staatsgewalt hat ihr "sozialistisches " Verhältnis
zur Produktionsweise ihrer größten Volksmassen prinzipiell durch
den Beschluß geregelt, das alles als den "informellen", "unor-
ganisierten" Sektor ihrer Volkswirtschaft zu betrachten und aus
der Gesetzgebung über Arbeitsbedingungen von vornherein aus-
zunehmen. Mit dem Erfolg, daß ihre zahllosen Untertanen so doch
noch einer Rupien-Zirkulation unterworfen werden, die einiges an
Geld-Reichtum zusammenkommen läßt, ist die Regierung inzwischen
durchaus zufrieden; so zufrieden, daß sie beschlossen hat, die
statistische Beinahe-Ernährung ihrer Bürger für einen gelungenen
Lebensunterhalt zu nehmen und das früher benutzte Bild vom "Land
mit der Bettelschale" offiziell für hinfällig zu erklären. Die
Weltöffentlichkeit tut ihr den Gefallen; seit Mutter Teresas
Friedens-Nobelpreis ist der Hunger in Indien kein Thema mehr.
Auf den Kopf umgerechnet ist es zwar furchtbar wenig, was da an
Geld ausgeschwitzt und an Privateigentum angesammelt wird in die-
ser Wirtschaftssphäre. Ganze 150 Dollar pro Nase und Jahr rechnet
die Weltbank als Anteil des Durchschnittsinders am Bruttosozial-
produkt aus - den 150. Platz in der entsprechenden Weltrangliste
der Nationen -, und da sind sogar die Industriearbeiter, Bankan-
gestellten und Minister schon mit drin. Aber der Witz ist ja
eben, daß in der rauhen Wirklichkeit nicht eine Gesamtsumme auf
die vielen Häupter aufgeteilt wird, sondern daß umgekehrt noch
die kärglichste Existenz bloß per Vermarktung zu fristen ist und
dabei wie von selbst immer in denselben Händen ein paar Rupien
hängenbleiben. Die Riesenmasse elender Existenzen kostet nichts -
sie bringt's für die Akkumulation eines "informellen" Reichtums,
der sich dann über das "formelle" Bankwesen und andere Geschäfts-
zweige noch viel nützlicher machen darf für "die Volkswirt-
schaft".
Indiens Wirtschaft II
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Der "organisierte Sektor": Von Ost und West das Beste nur
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Für diesen anderen, "organisierten" Sektor ihrer Wirtschaft -
alle gewerberechtlich beaufsichtigten Unternehmen, darunter auch
Plantagen des größeren Stils - haben Indiens Staatsmänner sich
das ungemein originelle Konzept einer "gemischten Wirtschafts-
weise" ausgedacht. Aus Kapitalismus und Sozialismus soll die nur
das jeweils Beste übernehmen und alles Schlechte, Böse und Häßli-
che weglassen.
In diesem Sinne haben sie zuallererst von b e i d e n Wirt-
schaftssystemen gelernt, daß es einer modernen Staatsgewalt um
viel frei verfügbaren Reichtum, also um immer mehr Geld gehen muß
- und daß es dazu eine eigentumslose Arbeiterklasse braucht, die
wenig kostet und deren Produkte viel Geld einspielen. Um so etwas
erst einmal in größerem Stil hinzukriegen, haben sie der realso-
zialistischen "Planwirtschaft" ein paar bürokratische Methoden
abgeschaut, wie man die "Kommandohöhen" einer auf Preisen und
Löhnen, Gewinn und Kredit begründeten Volkswirtschaft besetzt und
die "Willkür des Marktes" durch eine staatliche Ertragsplanung
ersetzt. Dabei ist die indische Demokratie aber nie so weit ge-
gangen, die Kapitalisten im Land und deren privatrechtlichen Zu-
griff auf die Arbeiter nach Leninschem Vorbild abzuschaffen und
die Marktpreise für Arbeiter und Waren von Staats wegen festzu-
setzen. Von der "freien Marktwirtschaft" haben Indiens regierende
Sozialisten gelernt, daß es unterhalb und neben den staatlich be-
setzten "Kommandohöhen" ein freies Unternehmertum und einen Klas-
senkampf gegen freie Gewerkschaften braucht. So sind Streiks im
Prinzip erlaubt - und werden rücksichtslos bekämpft: Der Arbeits-
kampf der Eisenbahner Anfang der 70er Jahre ist von ihrem staat-
lichen Arbeitgeber mit Truppeneinsätzen gegen Streikposten been-
det worden, der große Textilarbeiterstreik in Bombay Anfang der
80er Jahre nach 14 Monaten gescheitert, weil die zuständigen Pri-
vatunternehmer dichtgemacht und sich auf dem "informellen Sektor"
schadlos gehalten haben. Die Inszenierung eines ärmlichen, aber
die proletarische Existenz garantierenden - Ideal-Sozialstaats
Marke Ostblock hat nie zur Debatte gestanden. Mindestlöhne werden
in einer Höhe festgelegt, die zum Überleben nur reicht, wenn sich
die Familie noch anderwärtig um Verdienste bemüht. Das Bankwesen
wurde verstaatlicht; aber nicht, um die Reichen zu enteignen -
Entschädigungen wurden gezahlt -, sondern um Kredit zu "schöpfen"
und ihn wie das Privateigentum in den Dienst staatlicher Projekte
zu stellen. Eine Schwerindustrie wurde damit finanziert, um der
privaten Geschäftswelt eine solide einheimische Basis zu verpas-
sen. Deren Aktivitäten wurden unter eine Staatskontrolle ge-
stellt, die viele Arbeitsplätze schafft und alles erlaubt, soweit
die Schmiergelder reichen - oder auch auf Wunsch manches verbie-
tet. Denn vor allem hat dieser Behördenapparat erfolgreiche Un-
ternehmer vor viel unliebsamer Konkurrenz, insbesondere aus dem
Ausland, geschützt.
Mit dieser "gemischten Wirtschaftsweise hat Indien es zu vielen
Fabriken gebracht, die nicht bloß mit so stolzen Produkten wie
Schrauben und Muttern, sondern auch mit unverwüstlichen Küchenma-
schinen und Geländewagen auf der Hannover-Messe auftreten, Kampf-
flugzeuge zusammenschrauben und mit französischem Uran in US-Mei-
lern eigenen Atomstrom erzeugen; eine vaterländische Rakete hat
sogar schon einen indischen Sputnik in den Weltraum ausgeflogen,
eine autonome Atombombe wurde gezündet, und die Weltstatistik er-
kennt dem dicken Land die Rangziffer 10 unter den
"Industriestaaten" zu.
Die "zehntgrößte Industrienation":
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Noch zu unbrauchbar fürs Weltgeschäft
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In der kapitalistischen Geschäftswelt haben diese Erfolge zu im-
mer tieferer Unzufriedenheit geführt: Die Zunahme von Fabriken
und Industriezweigen in diesem Land ist viel zu wenig ihr Ge-
schäft. Die in letzter Zeit um die 14 Milliarden Dollar Importe
pro Jahr, davon noch fast ein Drittel Erdöl, sind vom Standpunkt
kapitalistischer Exportnationen ein Witz für ein so großes Land,
die 9 bis 10 Milliarden Dollar Exporte, mit Tee und Jute-Waren
als Hauptverkaufsschlagern, beinahe uninteressant. Noch dazu, wo
ein Sechstel dieses Außenhandels über eine ganz unkapitalistische
Verrechnungs-Rupie mit dem Ostblock abgewickelt wird; sogar ihren
Staatsbedarf Nr. 1, den nach Waffen, befriedigt die Indische
Union großenteils preiswert und ohne Devisenaufwand bei der So-
wjetunion, die ansonsten weit weniger nach Indien ex- als von
dort importieren würde. Was geschäftsmäßig gesehen noch schlimmer
ist: Beim indischen Wirtschaftswachstum sind deutsche Investoren
gerade mal mit einer Viertelmilliarde D-Mark mit dabei. Großzü-
gige Kredite müssen im Falle Indiens erst noch einige "Sachzwänge
" ins Land schaffen, damit es einer ungehinderten Benutzung durch
auswärtigen Reichtum offensteht. Auch ein 5 Mrd.-Dollar-IWF-Kre-
dit hat nicht jene Sorte "Entwicklung" herbeigeführt, die andern-
orts den Abmarsch in die große Inflation bewirkt. Die Rupie hält
ihr 1:10-Verhältnis zum Dollar schon seit Jahren - wozu auch
Zehntausende indischer Gastarbeiter in der Golfregion, auch un-
freiwillig verschobene Weiber darunter, mit ihrem Devisentransfer
ins Heimatland einen bescheidenen Beitrag leisten. Für den Zu-
griff des kapitalistischen Geschäftssinns - auf Naturstoffe, un-
ausgelastete Arbeitskräfte und auch die immerhin vorhandene Kauf-
kraft - hat Indien sich einfach noch nicht genügend interessant
gemacht.
Als Grund dieses Mangels diagnostizieren die interessierten Fach-
leute der "Marktwirtschaft" einen Mangel an "Marktwirtschaft".
Indiens Wirtschaft wäre eben doch zu "gemischt", zu
"planwirtschaftlich" und "bürokratisch" usw. Angeklagt werden
"sozialistische Einflüsterer" am Regierungshofe, "sozialistiiche"
"Entwicklungshemmnisse" und andere antikapitalistische Sünden;
alles lebendig bebildert durch rückständige Kühlschränke und die
5Oer Jahre-Modelle der winzigen Autoindustrie. Klar, das fehlt
dem Hindu: Bosch und BMW.
Immerhin gibt es zur Zeit aber hoffnungsvollere Perspektiven.
Nicht bloß das ausländische Kapital, sondern die Regierung selbst
wird zunehmend unzufriedener mit den wachsenden Produktionsrekor-
den ihrer heimischen Industrie. "Modernisierung " heißt seit ei-
nigen Jahren ihre Direktive; und dafür hat sie sich per Saldo in-
zwischen doch so hoch im Ausland verschuldet - zwischen 20 und 30
Milliarden Dollar schwanken die Angaben -, daß die Steigerung der
Exporte, vor allem aus dem industriellen Sektor, zur immer drän-
genderen Notwendigkeit wird: der bekannte und schon vielerorts so
erfolgreich angewandte "Sachzwang" für die "Schuldnerländer" der
modernen Weltwirtschaft. Die Kalkulationen, ob endlich das Jahr
1986 mit den dann fälligen Tilgungszahlungen den erhofften Durch-
bruch bringt oder die "ineffektive" Staatsbürokratie wieder ein-
mal den Fortschritt hintertreibt, darf man getrost den einschlä-
gig engagierten Finanzhaien aus der Börsenwelt zwischen New York
und Tokio überlassen. Fest steht, daß die indische Regierung al-
les tut, um durch zollfreie Zonen mitten im Land, Steuernach-
lässe, Gewinntransfer-Garantien, Investitionen in die industri-
elle "Infrastruktur" usw. ihren Herrschaftsbereich endlich at-
traktiver zu machen für das große Weltgeschäft, an dem auch die
einheimische Industrie sich konkurrenzfähig beteiligen - oder dem
sie weichen soll. Die inneren wie auswärtigen Anwälte neuer Ren-
tabilitätskriterien für die indische Volkswirtschaft meinen, si-
cher nicht ohne Grund, in dem neuen Machthaber, dem Indira-Sohn
Radschiw, ihren Mann zu haben - dies eine Grundlage für die skep-
tischen Abwägungen seiner Chancen, sich durchzusetzen und seine
"Technokraten" an die Stelle "sozialistischer Dogmatiker" von der
"alten Garde" zu bugsieren.
Trotz "Blockfreiheit" und russischer Waffen: Kein "Dominostein"
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Über eins herrscht eine geradezu fabelhafte Sicherheit in der
Freien Welt, ganz gleich wie Indiens Gesellschaft in Zukunft noch
gebeutelt werden wird: Ein "Ausscheren" Indiens, gar ein weiter-
gehender Anschluß an das "sozialistische Lager" und dessen
"realsozialistische" Alternative, kommt nie und nimmer in Frage.
Die Indische Union ist und bleibt ein Commonwealth-Staat und kein
"Vasall Moskaus", sie gehört ganz einfach (zu) "u n s": Dieses
feststehende p o l i t i s c h e U r t e i l ist die Grundlage
aller ö k o n o m i s c h e n S p e k u l a t i o n e n auf
eine weitergehende "Öffnung" Indiens.
Dabei verfügt die Freie Welt über ein beträchtliches Sündenregi-
ster indischer Außenpolitik: Waffenkäufe in der Sowjetunion, in-
disch-sowjetischer Freundschaftspakt betonte Blockfreiheit Aner-
kennung des "vietnamesisch besetzten" Kambodscha, allzu gemäßigte
"Afghanistan"-Kritik ... Und tatsächlich hat Indien politische
Eigenständigkeit und Unbekümmertheit um gewisse westliche Wünsche
nicht nur demonstriert, sondern auch praktiziert; mit der
Annexion Goas z.B., der letzten indischen Kolonie des NATO-
Partners Portugal, und mit seinen Kriegen gegen den notorischen
US-Verbündeten Pakistan. Anderen Staaten hat man Ähnliches nicht
verziehen - gegen Indien ist die Freie Welt nie mit
Feindschaftserklärungen oder überhaupt mit anderen als den
diplomatisch üblichen Erpressungen vorgegangen. Und dabei gedenkt
die NATO offenbar auch zu bleiben, auch wenn ihre Ansprüche an
ihre "Partner" heute - seit "Afghanistan" - etwas höher
geschraubt sind. Indien mag in vieler Hinsicht politisch unnütz
sein; ein weltpolitisches Hindernis für den Westen ist es nicht
und will es auch gar nicht sein; immerhin hat es, solange sich
die "Blockfreien" noch eine Bewegung einbildeten, der
zeitweiligen Führungsrolle Kubas entgegengewirkt und seinen Stolz
in die Ausrichtung eines Commonwealth-Treffens gelegt (ganz zu
schweigen von den guten Beziehungen der beiden "eisernen Ladies"
in London und Neu-Delhi). Die indische Armee mag der Freien Welt
nicht als Bastion und weltpolitisches Druckmittel zur Verfügung
stehen; Mittel eines alternativen oder gar Anti-Imperialismus ist
sie aber noch weniger; und ihre Dienste als Ordnungsmacht über
ein Sechstel der Menschheit versieht sie zur Zufriedenheit. Die
westliche Sicherheit, daß ein "Abfall" Indiens, vergleichbar dem
der Volksrepublik China vom "sozialistischen Lager", nicht zu
befürchten ist, geht hinaus über die politischen Garantien, die
der Zugriff auf die ökonomische Überlebensfähigkeit des
Staatsapparats bietet. Erst recht ist sie handfesterer Natur als
die Ideologie vom "Erbe" des britischen Geistes oder umgekehrt
der Exporterfolg transzendental-meditativer Verblödungskünste
beim freiheitlich abendländischen Publikum. Sie beruht nicht
zuletzt auf dem zuverlässigen Antikommunismus dieser Nation und
ihrer nationalen -ismen.
Die indische Demokratie lebt - oder:
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Antikommunismus auf hinduistisch
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Das Kompliment der frühen 60er Jahre von wegen "größte Demokratie
der Erde" ist aus der Mode gekommen. Das Land unter diesem Ge-
sichtspunkt für Linientreue zu loben, war die andere Seite des
freiheitlichen Abscheus gegen Maos China und ist obsolet, seit
der volkreichste Staat der Welt schon mehr auf der richtigen als
der feindlichen Seite steht. Das Vertrauen darauf, daß die Regie-
rungsform und "politische Kultur" in Indien eine Gewähr für die
letztlich korrekte Einordnung des Landes bieten, hat sich aber
erhalten; bis in die Berichterstattung über die jüngsten
"Unruhen" hinein. Die hat nie - was einem freien Journalisten im
Falle kommunistischer und ähnlich abweichender Regime ganz von
selbst in die Feder fließt - das Beweisziel verfolgt, da wäre ja
wohl eindeutig die zuständige Herrschaftsform "gescheitert" und
ginge ihrem verdienten Ende entgegen. "Hintergrundberichte" mögen
noch so viel über Wahlschwindel, Diktatur per Notstands-Paragra-
phen, Polizeiterror, Stimmenkauf usw. "enthüllen": Ein Verdikt
der Art, Indiens Demokratie wäre eine Farce, will daraus immerzu
nicht werden. Demokraten stellen sich ja die viel wichtigere
Frage, ob Indien immer wieder rechtzeitig mit starker Hand ge-
führt wird.
Und sie haben ja Recht, die besorgten Freunde der indischen Demo-
kratie. Das Regierungssystem und die führende Staatspartei, der
Kongreß, garantieren erstens die nötige Gewalt, um das Elend und
seine Benutzung zu der Selbstverständlichkeit zu machen, die ein
Hindu als sein "dharma", ein Moslem als Allahs Wille und ein
Christ als Nachahmung des Herrn Jesus hinnimmt. Und sie machen
zweitens das zahlreiche Volk ganz und gar untauglich für den po-
litischen Willen zu einer auch nur entfernt kommunismusverdächti-
gen Revolution.
Schon der "Vater der Nation", Großmeister Gandhi, hat die demo-
kratiedienlichen Qualitäten des hinduistischen Kastenwesens ent-
deckt: Es organisiert sogar das Verhungern als höchst ehrenwerte
Standespflicht. Dies: die Respektabilität auch noch des beschis-
sensten Daseins, hat Gandhi seinem auf standesgemäße Manieren
versessenen Volk klarmachen wollen, als er die "Kaste" der Ka-
stenlosen, der "Unberührbaren", deren bloßer Schatten bereits die
Mahlzeit eines Brahmanen "unrein" macht, in "Gotteskinder" um-
benannte; d a f ü r hat er demonstrativ gemeinsam mit ausge-
wählten Exemplaren dieses "Abschaums" Klosetts geputzt und, ihrem
Bevölkerungsanteil entsprechend, 78 der 542 Parlamentssitze für
Angehörige der "scheduled castes" reservieren lassen - ein schö-
ner Widerspruch zu den egalitären Phrasen der Verfassung. Die Ka-
sten-Hindus fanden die Hungerkünste ihrer underdogs zwar weiter-
hin eher unappetitlich, waren sonst aber ganz einverstanden. Of-
fiziell jedenfalls war der Kasten-Zirkus damit moralisch gerei-
nigt, modernisiert und demokratisiert. So bietet er auch dem po-
litisch mitdenkenden Hindu für jede Lebenslage alle nötigen An-
haltspunkte, um sich sämtliche materiellen Interessengegensätze,
von denen er profitiert oder seinen Schaden hat, in "Argumente"
für einen speziellen Standesdünkel zu übersetzen: Mit den - über-
kommenen und zeitgerecht fortentwickelten - einschlägigen Albern-
heiten kann er sich dann die Zeit vertreiben.
Ohne die Tugend der Verachtung anderer geht das natürlich nicht
ab; darauf zieht sich ja für die meisten der Lebensgenuß über-
haupt zusammen. Und während der moralisch-religiöse Überbau emp-
fiehlt, die Attitüde der Verachtung gleich auf alles zu erstrec-
ken, und das als höchstes der Gefühle einübt, gehen die schlich-
teren Gemüter im Alltag handfester zu Werk. Schließlich gilt es
aufzupassen, daß keiner sich zuviel herausnimmt und dadurch wo-
möglich den eigenen, von der Weltordnung vorgesehenen Lebensun-
terhalt klaut. Und immer weiß man, wer wem mit welchem Recht eine
moralische Abreibung verpassen darf. - Daß die Kastenordnung dem
Geist der Konkurrenz widerspräche, erweist sich jedenfalls tag-
täglich als Gerücht. Sicher bringen die moderne Berufswelt und
das Geschäft mit dem Eigentum die Hierarchie der Kasten durchein-
ander - aber ein einziges Durcheinander ist die, will man den
Ethnologen glauben, sowieso. Die, die sich einen vorschriftsmäßi-
gen Standes-Spleen angewöhnt haben, werden sich darin schon aus-
kennen - in ihrer heutigen staatlich organisierten Klassengesell-
schaft geradeso gut wie in der ländlichen Heimat.
Nicht-Hindus bleiben von dieser hinduistischen Ehrbarkeit natür-
lich nicht verschont. Als Moslems - "Rechtgläubige"! - verfügen
sie in ihrem Allah selber über einen allerhöchsten Auftrag, ihr
bißchen Überleben als Sieg in einer moralischen Konkurrenz mit
ihrer andersgearteten Umgebung auszukosten. Der folgerichtige
Streit sittlicher Rechtstitel hat die Stufe der Dorfkeilerei -
aus Anlaß einer von Moslems verunglimpften heiligen Kuh oder ei-
ner von Hindus zur örtlichen Moschee getriebenen Schweineherde -
längst überschritten. Seit dem Unabhängigkeits-"Kampf" des
Gandhi-Kongresses und der Muslim-Liga seines Konkurrenten Dschin-
nah hat die Konkurrenz der religiösen Bräuche und Angebereien de-
mokratisches Format bekommen: Sie steht im Dienst der nationalen
Politik.
Der indische Staat bekennt sich nicht zum Hinduismus als seinem
höchsten Auftrag; er reklamiert für sich bürgerliche Säkularität
und demokratisches Desinteresse an Rasse, Religion und Kaste. Das
bedeutet aber durchaus nicht, daß die schon vor der Staatsgrün-
dung maßgebliche und seit 1947 mit nur dreijähriger Unterbrechung
regierende Staatspartei, der all-indische Kongreß, davon Abstand
nehmen würde, ihr politisches Werk als gerechte Fürsorge für ein
hinduistisches Gemeinwesen zu verkaufen. Umgekehrt: Der Kongreß
steht ein für das politische Grundrecht der Hindu-Gesellschaft
auf einen indischen Gesamtstaat, dem gefälligst auch alle Anders-
artigen zu dienen haben: die 11-Prozent-Minderheit der Moslems
vor allem und die Reform-Hindus aus dem Pandschab, die Sikhs, und
die christlich getauften Außenseiter aus der nordostindischen
Stammesbevölkerung sowieso. Die E i n h e i t I n d i e n s
ist der übergeordnete politische Rechtstitel, unter dem alle in
volkstümlich-religiöse Ehrenpunkte uminterpretierten Interessen-
gegensätze der indischen Lohnarbeits- und Schuldknechtschafts-Ge-
sellschaft demokratisch ausgetragen werden.
Damit das funktioniert, braucht der schlichte Landesbewohner we-
der von den Grenzen seiner Nation noch von den politischen Vorha-
ben seiner Bundesregierung eine Ahnung zu haben. Die Kongreß-Par-
tei sorgt schon dafür, daß die jeweils aktuellen Saboteure der
indischen Einheit bekanntgegeben werden und die Verachtung fremd-
artiger Völkerschaften unter den Volksgenossen die Richtigen
trifft. Bei dem massenhaften Elend kostet es einen ehrgeizigen
Politiker wenig, eine warme Suppe und ein paar Guru-Phrasen al-
lenfalls, um sich eine "Massenbasis" für jedes beliebige Anliegen
zu organisieren. Die betroffenen - nicht-hinduistischen oder
sonstwie abweichenden - "Landsmannschaften" bleiben seit jeher
nichts schuldig. Seit dem historischen Zerwürfnis zwischen Gandhi
und Dschinnah besteht die Antwort ihrer politischen Führer auf
den hinduistischen Mehrheits-Nationalismus in dem Anspruch auf
Anerkennung ihres religiösen Volksstammes als b e s o n d e-
r e r N a t i o n im Staat. Kongreß-Politik zielt auf das
Parieren sämtlicher Minderheiten; deswegen beschuldigt sie diese
der Sabotage am indischen Einheitswerk. Schon die Abtrennung des
Moslem-Staats Pakistan erfolgte gegen den Willen der Kongreß-
Partei. Seither soll die Einrichtung von mehrfach neu ab-
gegrenzten - Bundesländern, mit einiger Autonomie und Extra-Spra-
chen, aber unter souveräner Aufsicht (und bei Bedarf unter
"presidential rule") der Zentrale in Neu-Delhi, dem Separatismus
entgegenwirken, den die demokratische Kastengesellschaft hervor-
treibt und mit jedem "Ausbruch von Gewalttätigkeiten" verstärkt.
Das idyllische Ergebnis sind lauter Feindseligkeiten, die gewiß
allesamt der massenhaften Existenznot und dem Widerstreit der
maßgeblichen Interessen des kleinen wie des großen Reichtums ent-
stammen, die sich aber gar nicht so, sondern an Rassen-, Religi-
ons- und Kastenunterschieden entlang organisieren und b e t ä-
t i g e n. "K o m m u n a l i s m u s" heißt das auf gut in-
disch und hat mit Kommunismus insofern zu tun, als es sich dabei
um dessen speziell indisches Gegenteil handelt. Sobald sich
irgendein Volksführer findet, der es organisiert, schlagen Hindus
auf Sikhs, moslemische Arbeiter auf "unberührbare" Tagelöhner,
assamesische Teepflücker auf zugewanderte Bengalis ein und umge-
kehrt. Und wegen einer Demütigung, die den Sikhs mit der Zerstö-
rung ihres wichtigsten Gotteshauses zugefügt worden ist, hat sich
Indira Gandhi den Tod geholt. Gegen das jeweils angesagte Plün-
dern und Lynchen - lebendig Verbrennen ist besonders beliebt -
schreiten Polizei und Armee streng im Sinne ihres Auftrags ein,
die überparteiliche Einheit der Nation zu wahren, also höchst
parteilich. Danach hat dann immer wieder "die Politik das Wort",
übersetzt das stattgehabte Chaos in einen Kompetenzkonflikt zwi-
schen bundesstaatlicher Zentrale und Landesregierung, und der
Streit geht eine Zeitlang als demokratische Konkurrenz der Kon-
greß-Partei mit regionalen "Volkstums"-Parteien weiter. Im Wahl-
kampf sterben dann regelmäßig wieder ein paar hundert Inder, weil
die "Mobilisierung der Basis" eben in der Aufregung des sittli-
chen Anstands gegen Andersgeartete besteht. Darauf und auf die
Stimmabgabe für Symbole, an denen auch Analphabeten sofort die
Kongreß-Partei erkennen, wird aber um so weniger verzichtet, je
weniger davon abhängt: Das wirkliche Wahlergebnis wird per In-
trige, Bestechung und politischem Mord zwischen den führenden
Häuptern des Kongresses, seiner als Opposition fungierenden Ab-
spaltungen und seiner regionalen Alternativen ausgehandelt.
So ist die Indische Union in den fast vier Jahrzehnten ihrer Un-
abhängigkeit durch allen Aufruhr hindurch bemerkenswert "stabil"
und vor allem - d e m o k r a t i s c h geblieben. Vom Stand-
punkt der freiheitlichen Weltordnung eine anerkennenswerte Lei-
stung - für s o ein großes Land, das s o viel Elend organi-
siert.
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