GegenStandpunkt |
Heft: 2-2008, Seite: 29, Umfang: 4 Seiten, Chronik (6), Kurztitel: Rentenerhöhung als Generationenkrieg
Die Regierung landet einen Überraschungscoup: Sie erhöht die Renten um 1,1 Prozent. In dieser einfachen Zahl stecken komplizierte Berechnungen. Erstens steckt darin eine eigentliche Erhöhung der Renten, die den Rentnern zusteht aufgrund einer Erhöhung der Bruttolöhne – an die sind sie also gekoppelt. Dann aber doch nicht, denn zweitens steckt darin ein „Nachhaltigkeitsfaktor“: Der mindert die Erhöhung, falls die Zahl der Beitragszahler sinkt – und das tut sie bekanntlich. Drittens steckt darin die „Riester-Treppe“: Die mindert die Erhöhung noch einmal, und zwar im Verhältnis zu den Ausgaben, die die Arbeitnehmer für die private Vorsorge aus ihrem Nettolohn aufbringen mussten. Die Bruttoeinkommen sind um 1,4 Prozent gestiegen, aufgrund der zwei Abzüge wäre für die Rentner aber nur ein Plus von 0,46 Prozent herausgekommen. Da aber viertens die Regierung die „Riester-Treppe“ für zwei Jahre aussetzt – was 0,65 Prozent ausmacht – kommen die 1,1 Prozent zustande.
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