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Heft: 3-1993, Seite: 79, Umfang: 28 Seiten, Kurztitel: IWF heute

IWF heute

Supranationaler Kredit unter der Bedingung der Krisenkonkurrenz

Auf Grundlage geklärter Gewaltverhältnisse durch den ‚freien Westen‘ stiftet der IWF für das Gelingen des Weltgeschäfts die nötige Sicherheit, indem er (konkurrenzgeschädigte) Mitgliedsnationen zum Verzicht auf weltmarktabträgliche Außenhandelspraktiken verpflichtet und zur Teilnahme am Weltmarkt trotz negativer Bilanzen durch Bereitstellung von internationalem Kredit befähigt. Mit erneuerten Kreditvereinbarungen samt ‚Auflagenpolitik‘ sorgt er dafür, dass der Kredit der Weltwirtschaftsmächte durch noch mehr Beteiligung am Handel und noch bessere Herrichtung der nationalen Ressourcen der Verliererstaaten als Geschäftsmittel der Weltwirtschaftsnationen erhalten bleibt, wodurch sich die Welt in kontrollierende ‚reiche Hartwährungsländer und kontrollierte ‚arme‘ Weichwährungsländer sortiert. Nach dem Ende der SU setzen die Imperialisten die nationale Sicherung des Kredits auf ihr Programm, kündigen damit die gemeinsame Betreuung = Ausweitung des supranationalen Kredits auf, dringen per Kreditverteuerung und -verweigerung auf seine geschäftsdienliche Funktion und eröffnen so einen Streit über Schuldenerlasse, Umschuldungen und neuen Krediten, der einer um den nationalen Nutzen der eingeschränkten Kreditvergabe ist. Bei der Abwicklung der Altschulden und Schuldenrückzahlung Polens und Russlands sowie bei deren Neukreditierung wird der IWF für die jeweiligen politischen und ökonomischen Sonderrechnungen seiner Herren, insbesondere der USA und Deutschlands, eingespannt – wobei sich die USA dabei durch programmatische Angriffe auf die Prinzipien des IWF hervortun.

Begriffe:

Weltmarkt; Dritte Welt

Geopolitik:

BRD / Deutschland; USA; Russland; Polen; IWF

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